Zack, zack, zack ging es bei dieser EM-Vorrunde in Graz, und schon hatte Kroatien mit drei Vorrundensiegen die Reise zur EM-Hauptrunde in Wien gebucht. „Es war ein fantastisches Heimspiel für uns“, sagte Kroatiens Superstar Domogaj Duvnjak nach dem letzten Duell gegen Serbien zum Abschluss der Gruppe A. Es waren drei Heimspiele, weil von den insgesamt 14.600 Besuchern an den drei EM-Spieltagen in der Stadthalle mehr als die Hälfte aus Kroatien angereist waren. Auch am Montag standen sie Schlange vor der EM-Arena, sangen lautstark und inbrünstig, pfiffen bei der serbischen Hymne und feierten dann ihre Helden auf dieser ersten Etappe ihres Weges zum ersten Europameistertitel der Geschichte des Landes. Dabei ist das ganz große Spektakel zum Abschluss ausgeblieben, weil die Kroaten mit „angezogener Handbremse“ spielten und beim 24:21 gegen Serbien erst in der zweiten Hälfte zeigten, was sie können.
Auch Weißrussland feiert
Zuvor feierte schon Weißrussland, das nach dem 36:27 über Montenegro als Gruppenzweiter ebenfalls für die Hauptrunde in Wien qualifiziert und damit ein Gegner Österreichs ist, sollte das Team von Ales Pajovic am Dienstag gegen Nordmazedonien den Aufstieg fixieren.
Zack, zack, zack hieß es aber Montag Nacht auch unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Denn der speziell für die EM verlegte acht Millimeter dicke Vinylboden wurde gleich im Anschluss an das Handballfest abgebaut wie auch die 1560 Quadratmeter Parkett der Unterbodenkonstruktion. Am Dienstag wird begonnen, die 5300 Zuschauer fassende Tribüne in Einzelteile zu zerlegen. 245 Tonnen Stahl werden dann mit 16 Sattelzügen abtransportiert und auch etliche Kilometer Kabel werden eingerollt sowie 250 Schukosteckdosen abgeschraubt. In Summe muss die Stadthalle in drei Tagen besenrein sein, damit die Aufbauarbeiten für die Häuslbauermesser beginnen können.
Bestnoten für Graz
Graz selbst erhielt vom Europäischen Handballbund (EHF) Bestnoten für die Organisation und Durchführung der Vorrunde. Jetzt gilt es natürlich, den Rückenwind dieser Großveranstaltung für den steirischen Handballsport zu nützen. „Die EM war das eine. Aber aus der positiven Stimmung Kapital zu schlagen, ist die nächste große Aufgabe“, sagt OK-Chef Didi Peißl, der hofft, dass doch etliche Kinder und Jugendliche auf den Geschmack gekommen sind. Außerdem wird es in rund 250 Schulen im gesamten Bundesland Aktivitäten geben. Peißl: „Es geht um die berühmte Pyramide im Sport: Ohne Breite kein Spitzensport. Die Europameisterschaft kann natürlich ein Schuhlöffel sein, um Breite zu schaffen.“