Das Gute vorweg: Es hat sich keiner verletzt und Graz hat in der obersten Liga nach drei Niederlagen angeschrieben; es war der erste Sieg unter Trainer Damir Djukic. Sonst waren die Höhepunkte im ersten A-Liga-Derby zwischen der HSG Graz und den Weststeirern dünn gesät. So dünn, dass man – vor allem, um das weststeirische Handballherz zu schonen – den Mantel des Schweigens über das erste A-Liga-Derby nach 17 Jahren hüllen sollte. Nur so viel: Vor allem die erste Hälfte war ernüchternd und Graz hat sich vor 1200 Zusehern nicht den sprichwörtlichen Haxen ausgerissen und 31:24 (16:9) gewonnen.
„Das lag heute nicht an den Verletzten. Die dürfen keine Ausrede für so ein Spiel sein“, sagte Bärnbachs-Sportdirektor Christian Glaser und schüttelte den Kopf. Mit Deni Gasperov und Milos Djurdjevic fehlen den Weststeirern zwar zwei Stützen, ob die alleine das Kraut fett genug für den Klassenerhalt machen, ist fraglich. Die Bank ist sehr, sehr dünn. „Bei den Legionären sind wir am Limit und tauschen würde zu viel kosten.“ Im Westen will man nun analysieren und nach möglichen Lösungen finden. Etwa, wie man die Verletzungen in den Griff bekommt. Vielleicht bringt ja auch das Christkind noch Hoffnung, traditionell öffnet sich da der Markt ein wenig. Trainer Milan Vunjak wird „auf keinen Fall in Frage gestellt“, sagt Glaser. Kommende Woche sollte zumindest Gasperov wieder dabei sein.
Trotz der Niederlage hatten einige Spieler aus dem „Bezirk“ Grund zur Freude: Mit Philipp Moritz (4 Tore), Christian Hallmann (3 Tore), Otmar Pusterhofer und Keeper Thomas Gollenz (Stephan Jandl fehlte verletzt) waren gleich fünf Geburtsurkunden-Weststeirer im Kader der Grazer. Daniel Dicker (7 Tore), Thomas Scherr (1 Tor) und der verletzte Timo Gesslbauer standen zudem einst bei Bärnbach/Köflach im Sold. „Ein Derby zu gewinnen, ist immer etwas Besonders und wir wollen dieses Spiel nun nutzen, um in den Fluss aus dem Vorjahr zu kommen“, erklärte Moritz.