Die 2. Halbzeit
Katar startete furios in die 2. Halbzeit, konnte nach einer Spielminute den Rückstand auf ein Tor verkürzen, verlor dann aber zu schnell wieder den Faden. Frankreich hingegen zeigte, dass es zurecht als Favorit gehandelt wurde, konterte in souveräner Manier und gab die Führung die gesamte 2. Halbzeit nicht mehr aus der Hand.
Zu Ende hin verließen den aufoperungsvoll und in manchen Situationen zu hart agierenden Gastgeber zunehmend die Kräfte, sodass Frankreich einen drei Tore-Vorsprung schlussendlich souverän über die Zeit brachte. Die "Equipe Tricolore" gewann somit nach 1995, 2001, 2009 und 2011 zum bereits 5. Mal den Weltmeister-Titel.

Die 1. Halbzeit
Nach ausgeglichener Anfangsphase mit gegenseitigem Abtasten konnte Frankreich nach fünf Minuten erstmals mit zwei Toren Unterschied in Führung gehen. In der Folge versuchte Katar viel - ihre Angriffsversuche verpufften jedoch immer wieder in der exzellent stehenden französischen Abwehr. Die Franzosen wiederum marschierten unbeirrt und souverän zu einem zwischenzeitlichen 6-Tore-Vorsprung. In dieser Phase veruschte Katar zu viel durch die Mitte, Angriffe über die Flügel fanden so gut wie nicht statt. Zudem waren die Gastgeber oft zu schlampig im Abschluss, sodass sie minutenlang kein Tor erzielen konnten. Zu Ende der ersten Halbzeit fingen sich die teilweise äußerst hart spielenden Katarer wieder und konnten den Rückstand bis zur Pausensirene zumindest auf 3 Tore reduzieren.

Der Weg ins Finale

Der mit zahlreichen eingebürgerten Spielern gespickte Asienmeister gewann am Freitag in Doha sein Halbfinale gegen Polen mit 31:29 (16:13). Das Team des spanischen Trainers Valero Rivera trifft am Sonntag auf Olympiasieger Frankreich, der sich 26:22 (18:14) gegen Titelverteidiger Spanien durchsetzte.

Zuvor konnte Katar im Achtelfinale Österreich (29:27) sowie Deutschland (26:24) aus dem Bewerb werfen.

Bisher waren nur Ägypten 2001 und Tunesien 2005 als beste nichteuropäische Mannschaften ins WM-Halbfinale gekommen. Vor zwei Jahren hatten die Katarer noch WM-Platz 20 belegt.

Vor 15.000 Zuschauern in der Lusail Multipurpose Hall warfen Kamalaldin Mallash und Rafael Capote je sechs Tore. "Wir wussten, dass wir bis zur Pause drei oder vier Tore Vorsprung haben mussten, weil Polen fast alle seine Spiele in der zweiten Hälfte gewonnen hat", sagte Rivera, der vor zwei Jahren bei der Heim-WM mit Spanien den Titel gewonnen hatte.

Im zweiten Halbfinale hatte sich Frankreich zur Pause bereits einen 18:14-Vorsprung erspielt. In der hochklassigen Begegnung kämpften sich die Spanier jedoch wieder auf 18:19 (38.) heran, kam aber nicht zum Ausgleich. Michael Guigou warf fünf Tore für Frankreich, bei den unterlegenen Spaniern trafen Joan Canelles und Christian Ugalde ebenfalls je fünfmal.

TOBIAS BURTSCHER