Zwei Tage nach der Auftaktniederlage gegen Kroatien setzten sich Mykola Bilyk und Co. am Samstag gegen Algerien souverän mit 41:26 (20:13) durch und haben nun am Sonntag (14.10 Uhr/live ORF 1) ihr erhofftes Endspiel gegen Gastgeber Deutschland. Der hatte davor den Kroaten mit einer 30:33-Niederlage zur erfolgreichen Quali verholfen.
Damit werden Erinnerungen an die jüngste EM im Jänner ebenfalls in Deutschland wach, als Österreich den Hausherren ein 22:22 abtrotzte, dabei im Finish aber einen Sieg vergab. Diesen muss der EM-Achte nun am Sonntag nachholen, ein Remis wäre aufgrund des knapp schlechteren Torverhältnisses zu wenig.
„Wir wollten das Finale gegen Deutschland. Wir haben morgen alle Trümpfe in der Hand, um dieses Spiel zu gewinnen“, meinte Kreisläufer Tobias Wagner. „Das Unentschieden von der EM tut noch immer ein bisschen weh, das wollen wir vergessen machen.“ Ähnlich erfreut äußerte sich Ales Pajovic. „Die Jungs glauben dran“, sagte der Teamchef, der im Lauf der Partie zahlreiche Spieler schonen konnte. „Sie haben ihre Chance sehr gut genützt.“
Partie früh entschieden
Spannend war es in der ZAG Arena gegen Algerien nur in den Anfangsminuten. Trotz eines nicht fehlerfreien Starts hatte Österreich ab der ersten Führung, dem 3:2 in der fünften Minute, die Zügel fest in der Hand. Spätestens nach dem 8:3 (10.) war die Partie eigentlich gelaufen, auch wenn Afrikas Vizemeister noch einmal auf 7:9 (15.) heranschnupperte. Die Truppe um Lukas Hutecek zog das Tempo wieder an, lag drei Minuten später erstmals mit sechs Toren in Front und ließ den Gegner von da an nicht mehr entscheidend herankommen.
Teamchef Ales Pajovic wechselte im Hinblick auf die denkbar kurze Regenerationszeit vor dem Deutschland-Spiel bereits vor der Pause durch, Markus Mahr im Rückraum sammelte ebenso weitere Erfahrung wie Eric Damböck und Jakob Nigg am Flügel. Letzterer war es, der quasi mit dem Schlusspfiff der ersten Hälfte erstmals auf Plus 7 erhöhte.
Bitteres Gegentor
Nach Wiederanpfiff übte sich Österreich auch erfolgreich im 7:6-Überzahlspiel. Der Abstand blieb vorerst konstant, weil Algerien immer wieder zu einfachen Toren kam. Von einer Trendwende waren die Nordafrikaner, die zum Auftakt Deutschland 29:41 unterlegen waren, freilich meilenweit entfernt. Erst im Finish kam der algerische Widerstand zum Erliegen, baute die ÖHB-Auswahl ihr Pluskonto weiter mit vielen Bankspielern Tor um Tor aus. Fast hätte es noch dazu gereicht, um Deutschland in Sachen Tordifferenz zu überholen, wenige Sekunden vor dem Ende kassierte man aber den diesbezüglich entscheidenden Gegentreffer. „Wir wussten das am Ende, aber das ist vollkommen egal. Wir spielen sowieso auf Sieg und nicht auf Unentschieden“, betonte Flügel Sebastian Frimmel mit 8 Toren bester ÖHB-Werfer.