Constantin Möstl war, wie man so schön sagt, im „Flow“. Der Tormann des HC Hard war Säule des österreichischen Teams, das zum Auftakt der EM-Endrunde in Deutschland den 31:24-„Pflichtsieg“ über Rumänien einfuhr. Dieser ist die Basis dafür, in den verbleibenden zwei Spielen gegen die scheinbar übermächtigen Gegner aus Kroatien und Spanien mit einer Sternstunde noch einen Erfolg einzufahren und so den Sprung in die Hauptrunde zu schaffen. Schon heute (20.30 Uhr) wartet die Partie gegen Kroatien in Mannheim. Möstl bringt es auf den Punkt: „Jeder, der etwas vom Handball versteht, weiß, dass wir nun gegen zwei Weltnationen dieses Sports spielen. Sie sind in der Favoritenrolle. Aber wir wollen in die Hauptrunde, also ist der Druck da, dass wir gewinnen müssen.“
Klar ist auch dem 22-jährigen Möstl, dass er gegen die Kroaten kaum so brillieren wird, wie gegen Rumänien. Denn. „Man darf eines nicht vergessen: Jeder Ball, den ich halte, kam so, weil die Deckung gut vorgearbeitet hat.“ Und die Kroaten, inklusive dem in Wien ausgebildeten Ivan Martinovic zeigten schon bei der Gala gegen Spanien, dass sie der Deckung wohl öfter entkommen werden.
Enthusiastische Kroatien-Fans machen es nicht leichter
Was dazu kommt: Das Spiel in der rund 13.293 Fans fassenden SAP-Arena in Mannheim wird ausverkauft sein; hauptsächlich allerdings von rund 10.000 enthusiastischen Fans aus Kroatien. „Es wird wie in einem Spiel in Zagreb, es wird verdammt schwer. Aber wenn wir unsere Leistung bringen, können wir überaschen“, ist sich Teamchef Aleš Pajovič sicher. Und für Möstl ist das ohnehin kein Problem: „Mir taugt es, wenn mich 10.000 auspfeifen. Das ist schon lustig, mir taugt das. Das ist wie ein Traum, der in Erfüllung geht, das kann man gar nicht beschreiben.“ Möstl ist genetisch „vorbelastet“, Vater Werner war einst selbst erfolgreicher Team-Goalie. Doch nach dem Rumänien-Spiel gab es nur kurze Kommunikation. „Nur eine SMS. Er hat mir geschrieben, dass er stolz auf mich ist“, sagte Constantin, dessen starke Leistung auch im Handball-Mekka Deutschland nicht unbemerkt blieb.
Die Statistik spricht eine klare Sprache: In 15 Duellen gegen das Team vom Balkan gab es nur einen Sieg, der liegt schon 31 Jahre zurück. Aber Deutschland-Legionär Lukas Herburger glaubt nach dem gelungenen Auftakt an mehr: „Wir sind bereit, glauben alle daran, dass etwas möglich ist. Gegen Rumänien mussten wir gewinnen, jetzt können wir frei aufspielen und Spaß haben, bei dem, was wir lieben“, meinte er.