Die Beach-Volleyball-Weltmeisterschaften in Wien haben voll eingeschlagen. Am Schlusstag zog Organisator Hannes Jagerhofer eine überaus positive Bilanz. Diese wurde durch die Finalteilnahme von Clemens Doppler und Alexander Horst mehr als nur aufgefettet. Wien könne als Turnierstandort eine Zukunft haben, aber auch Klagenfurt ist nicht aus dem Rennen. Als nächster WM-Ausrichter ist Hamburg Thema.
"Die Geschichte, von Klagenfurt wegzugehen, ist nicht leicht", sagte Jagerhofer am Sonntag. "Klagenfurt ist das Wimbledon des Beach-Volleyball. Ohne Klagenfurt wäre ich jetzt nicht da. Aber das ist eine andere Art von Veranstaltung. Dort hast du den See, die Motorboote. In Wien ist mehr Sport und Familie. Wien ist sehr interessiert, dass wir bleiben. Ich bin daran interessiert. Aber man muss schauen, ob es eine Möglichkeit gibt. Der Aufwand ist halt sehr enorm."
Zwei solche Turniere verträgt das Land nicht
An beiden Schauplätzen in einem Jahr ein Turnier zu veranstalten, sei keine Option. Dafür sei auch der Markt zu klein. Jagerhofer: "Zwei solcher Turniere sind unmöglich, das verträgt das Land nicht." Schon demnächst müsse klar sein, ob Klagenfurt oder Wien. "Das wird in den nächsten vier Wochen passieren." Denn bis Ende September müsse der World-Tour-Kalender für nächstes Jahr stehen.
Vom Zuschauerzuspruch zeigte sich Jagerhofer im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz überwältigt. "Ich hätte nie gedacht, dass es im ersten Jahr so angenommen wird. Danke Wien." Nachdem am ersten Tag vom elektronischen System 14.000 Zuschauer gezählt worden waren, war klar, dass das Konzept funktioniere. Ein Lob des Kärntners gab es an Wien-Marketing und Behörden, die Zusammenarbeit sei sehr gut gewesen. "Es ist hier alles gut durchorganisiert."
Das Potenziel der Stadt ist groß
Die Gesamtzuschauerzahl bei den Titelkämpfen sei 180.000 Personen. Das Potenzial der Stadt habe sich gezeigt, als beim Damen-Finale mit deutscher Beteiligung 3.000 deutsche Fans im Stadion gewesen seien. Am (heutigen) Sonntag allerdings habe man schon um 9.00 Uhr Früh wegen des vollen Geländes eine Zugangssperre erlassen müssen. Das habe ihm sehr leidgetan, so Jagerhofer. Zufrieden äußerte sich der 55-Jährige über die TV-Einschaltquoten.
Hinsichtlich der WM-Stadt 2019 sei Hamburg absolut im Rennen. Jagerhofer könnte das über seine "Acts Group", Ausrichter der Major-Turniere der World Tour, in die Hand nehmen. "Es gibt Interesse. Und Hamburg ist ein Pflaster, das perfekt für Beach-Volleyball geeignet ist. Wenn Deutschland, dann Hamburg", meinte Jagerhofer. An chancenreichen Lokalmatadoren würde es nicht mangeln. Laura Ludwig/Kira Walkenhorst hätten dann ihre Titelverteidigung daheim.
Über einen möglichen Ort für Titelkämpfe in der Hansestadt ist sich Jagerhofer noch nicht im Klaren. "Ich kenne mich da zu wenig aus. Aber ich möchte mit Repräsentanten aus Hamburg eine Rundfahrt machen und schauen, wo es einen Platz am Wasser gäbe. Ende des Monats soll es da einmal eine Sightseeing-Tour geben. Außerdem seien neue Turniere in den USA an der Ost- und Westküste aktuelle Vorhaben.