Peter Kleinmann ist aufgeregt. Hannes Jagerhofer ist ebenfalls in Rio de Janeiro, aber schweigt sich wie seine Gefolgschaft eisern aus. Dabei ist es längst kein Geheimnis mehr, dass Wien die Beachvolleybal-WM 2017 austragen soll. Bekannt gegeben wird der Ausrichter heute im Rahmen des Olympia-Spektakels an der Copacabana.

Selbst eine Kopie des Stadions für 12.000 Zuschauer könnte dann in Wien thronen. Gelingt der „Smash“ von der Copacabana zur Copacagrana, oder setzen sich Los Angeles, Mexico City oder Sotschi durch? Landet das Event in Wien, ist Klagenfurts Turnier vorerst Geschichte. In Kärnten hatten Unstimmigkeiten über Fördergelder – Jagerhofer hätte nur noch 400.000 statt einer Million Euro erhalten sollen – für gehörige Meinungsverschiedenheiten gesorgt.

Zuschauerwirksam

Hier in Rio de Janeiro, dem eigentlichen Epizentrum des Beachvolleyballs, wird indes beim Olympiaturnier groß aufgespielt. Der Koloss aus Stahltrassen und Holztreppen dient als unglaubliche Bühne, Fans sorgen selbst zu Mitternacht noch für Stimmung. Das ist beste Werbung für den Sport, es sichert TV-Quoten. Für Ringe-Insider war das auch der Hauptgrund, warum Rio den Zuschlag erhalten hat.

Zum Auftakt gab es nichts zu holen
Zum Auftakt gab es nichts zu holen © (c) APA/AFP/LEON NEAL (LEON NEAL)

Für die rot-weiß-rote Paarung Clemens Doppler/Alexander Horst hat das Turnier mit einer Ernüchterung begonnen. Zum Auftakt ging das Duo gegen die Italiener Alex Ranghieri/Adrian Carambula mit 0:2 (-14, -13) unter. Das Sky-Service von Carambula – ein in hohem Bogen und mit viel Spin in das gegnerische Feld gedrehter Aufschlag – brachte die Österreicher etwas aus dem Konzept.

„Die Annahme war schwieriger als sonst, weil der Wind sehr gedreht hat im Stadion“, meinte Horst. „Der Ball bewegt sich dann in der Luft sehr viel, und du weißt nicht genau, wo er runterkommt.“ Aber auch die Blockleistung von Ranghieri konnte sich mehr als nur sehen lassen. „Er ist wahrscheinlich der derzeit beste Blockspieler der Welt. Er hat uns viel Druck gemacht, und wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden.“

Am Montag (20.30 Uhr MESZ) treffen Doppler/Horst im zweiten Gruppenspiel auf die WM-Favoriten Alison/Bruno (BRA).