In über 200 Bewerben werden rund 600 Medaillenentscheidungen fallen. Bisher zugesagt haben u.a. die Verbände für Baseball, Modernen Fünfkampf, Schach, Schwimmen, Racketlon, Special Olympics Austria, Fechten, Radsport, Rugby, Frisbee, Golf, Kajak, Karate, Leichtathletik oder auch Rollsport und Inline-Skating oder Kunstturnen. Das Budget beträgt laut dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) rund 900.000 Euro. Beteiligen werden sich zu je einem Drittel Bund, Land und Stadt. Zur Austragung gelangen die Wettbewerbe an rund 14 Sportstätten, teils mitten im öffentlichen Raum wie etwa auf dem Hauptplatz beim 3x3-Basketball, beim Rad-Altstadtkriterium oder beim Kajak direkt an der Hauptbrücke über die Mur oder in der neu angelegten Augartenbucht.
Sport-Austria-Präsident Niessl sagte, mit den Austria Finals 2021 werde ein neues Konzept erstmals in Österreich durchgeführt. "Einige Sportarten stehen im täglichen Leben und in den Medien im Vordergrund, aber in vielen anderen Sportarten ist das leider nicht so", so Niessl. IOC und WHO hätten gefordert, dass man gerade in der Coronaviruskrise verstärkt auf Sport setzen solle. DIe "Finals" werden auch 2022 in Graz in Szene gehen.
Sportminister Kogler lobte Graz für die schon länger geplante Initiative "Sportjahr 2021", die sich nun mit den Austria Finals überschneide: "Es freut mich, dass die Steiermark und Graz vorangehen, das ist nachahmenswert, eine gute und kompakte Innovation. Die Verbindung von Spitzensport und Breitensport ist wichtig, um wieder ins Leben zu kommen." Mit den Austria Finals bekämen Sportarten eine Bühne, die ohnehin schon mehr Aufmerksamkeit haben sollten. "Eröffnung, Abschluss und Siegerehrungen werden auf dem Hauptplatz bzw. der Murinsel stattfinden, vielleicht kann dann schon wieder etwas wie Partystimmung aufkommen", hoffte der Sportminister.
Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) sagte, bei den Austria Finals werde viel gebündelt, was sich international sehen lassen könne. Er sei der Ansicht, Sport sei die Fortsetzung der Gesundheitspolitik mit anderen Mitteln. Niessl sei zu Jahresbeginn zu Gesprächen nach Graz gekommen: "Die Idee ist super, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und ich waren zu Beginn gleich Feuer und Flamme, wir unterstützen es finanziell entsprechend. Durch die Bündelung wird eine Aufmerksamkeit erreicht, die der einzelnen Sportart sonst leider oft nicht zuteil wird", so Drexler.
Für Bürgermeister Nagl, der ja auch Winterolympia-Ambitionen hatte, geht mit den Austria Finals "ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung". In den vergangenen Jahren seien viele Grazer Sportstätten mit über 120 Mio. Euro fitgemacht worden, im Rahmen der Grazer Sportstrategie. "Es ist nicht selbstverständlich, dass die Finals nach Graz kommen, noch dazu zwei Mal hintereinander. Das soll ein besonderes Erlebnis sein, auch die Medaillenüberreichung auf der Murinsel".
Für weitere Finals nach 2021 und 2022 habe man schon Gespräche mit anderen Bundesländern auf dem Programm. "Wir würden das sehr gerne fortführen", so der Präsident auf Journalistenfragen.