Um den Ball dreht sich die Welt vieler steirischer Sportler auch abseits von König Fußball. Und während Golfer und Tennisspieler schon seit geraumer Zeit auf ihr Sportgerät hämmern dürfen, haben nun auch die Handballer, Basketballer und Volleyballer ihr Spielgerät zurückbekommen und mit dem "Okay" freilich auch ein Beipackzettel voller Regeln erhalten. Die unterscheiden sich allerdings von Sport zu Sport. Prinzipiell gilt aber, dass nach dem Training alle Trainingsutensilien desinfiziert werden müssen, der Abstand einzuhalten ist (Körperkontakt ist vollkommen verboten) und jeder Spieler ist für seinen eigenen Ball verantwortlich. Viele Teams verzichten noch auf ein Training der "Großen". So auch Basketball-Triple-Sieger Kapfenberg Bulls. "Wir beginnen in Absprache mit den Eltern sanft mit dem Nachwuchstraining. Aber eher im allgemeinen Teil", sagt der sportliche Leiter Michael Schrittwieser. Nach dem Lockdown müsse man die Kinder zurückholen. "Mit der Sommerpause wären sie fünf Monate weg vom Sport – dann würden viele gar nicht mehr kommen."
Diese Lockerung bringen den Footballern der Graz Giants nicht viel, denn mit dem Verbot des Körperkontakts fehlt eine wichtige Komponente. „Wir evaluieren, wann wir mit einem Trainer beginnen“, sagt Manager Christoph Schreiner. "Wir hoffen noch, dass die Liga im September losgeht und da hätten wir noch drei Monate." Aktuell versuche man, Freiflächen für die Trainings zu bekommen, denn die werden langsam eng.
Ressourcen sind knapp
"Nicht nur diese Ressourcen sind knapp", sagt Michael Schweighofer (HSG Graz), „das Ganze ist organisatorisch auch ein riesiger Aufwand, zumal man für alle Trainingsgruppen eigene Betreuer bracht, die auch nicht wechseln dürfen." Bei der HSG trainiert neben den Herren einer erweiterte U20.
"Passen, werfen, fangen ist zwar wieder erlaubt, aber wir verzichten darauf", sagt der sportliche Leiter der HSG Bärnbach/Köflach Christian Glaserer. Er leitet seit gestern im Freien mit Konditionstrainer und Ex-Spieler Armin Hrassnig das Mannschaftstraining im Freien. Bei den Weststeirern fehlen allerdings nicht nur die Legionäre, sondern auch Trainer Vladimir Vjuovic. Daher gilt der Fokus aktuell auf Stabilisations- und Kraftübungen sowie der Mobilisation. "Wir haben die Mannschaft in drei Kleingruppen aufgeteilt. Der Ball ist bei den Übungen zwar immer dabei, aber geworfen wird nicht", sagt Glaser. Die Hälfte der Trainingszeit wird zudem mit Läufen an der Kondition gefeilt. Der Gesamtplan der Weststeirer sieht vor, dass ab 13. Juli wieder mit einem klassischen Training begonnen werden soll. "Bis dahin werden sich wohl noch einige Voraussetzungen verändern, von denen wir noch nichts wissen", sagt er und fügt hinzu: "Zum Positiven hoffentlich."
Noch kein Training bei den Grazer-Basketballern
Die Basketballer von UBSC Graz werden auch nach den Lockerungen nicht in das Mannschaftstraining einsteigen. Nicht nur wegen "der komplexen Bestimmungen", wie Manager Michael Fuchs erklärt. "Die Liga wird voraussichtlich erst am 1. Oktober beginnen und daher beginnen wir erst im August mit dem Mannschaftstraining." Was bei den Grazern allerdings ein Thema ist: der Nachwuchs. "Da überlegen wir, im Juni wieder mit dem Training zu beginnen. Das wird aber mit den Trainern noch genau ausgeredet."
Die UBI-Damen werden im Juni schon mit dem Mannschaftstraining beginnen. "Wir werden auf dem Freigelände im Sportpark die ersten Einheiten machen, aber da wir auf dem Rasen sind natürlich ohne Ball", sagt Sebastian Eger-Mraulak, "in den ersten Wochen geht es darum, wieder fit zu werden und wenn es dann möglich ist, werden wir in Kleingruppen wieder in die Halle wechseln und spezifisches Training durchführen." Der Nachwuchs hat mit dem Konditionstraining unter freiem Himmel schon begonnen, mit maximal sechs Kinder plus Trainer.
Nach der Halle lockt der Sand
Die Volleyball-Ligen sind längst für beendet erklärt und die Herren aus Graz haben (mit Vorbehalt) für die kommende Saison auch eine Nennung für die MEVZA, die europäische Liga, abgegeben. Mit dem gewohnten 6-gegen-6-Training muss laut Manager Frederick Laure "mindestens vier Wochen vor dem Ligastart begonnen werden". Der Auftakt in die Meisterschaft ist aktuell für das erste Oktoberwochenende geplant. "Daher haben wird den Trainingsstart einmal auf den 17. August gelegt." Einige Akteure der Damen und Herren des UVC haben aber keine Zeit zum Ausrasten, denn die Beach-Saison hat (eingeschränkt) begonnen. Dann auch hier gilt: zwei Meter Abstand. Blocks sind somit aktuell also nicht möglich. "Die Spieler können zumindest Service, Annahme, Aufspiel und Angriff trainieren", sagt Laure. Die Spieler trainieren immer in denselben Vierergruppen und dürfen nur ihre eigenen Bälle verwenden.
Laure und die weiteren Klubmanager arbeiten unterdessen einige Modi aus, wie eine Liga gespielt werden kann. "Was geschieht, wenn die Liga später beginnt? Was wenn eine Pause gemacht werden muss? Wir diskutieren darüber in Videokonferenzen und teilen das Ergebnis dann dem Verband mit", erklärt der Grazer.