Der Verdacht des mutmaßlichen Wettbetrugs gegen fünf mittlerweile ehemalige Spieler des UBSC Graz hat für den Klub selbst keine Konsequenzen. Die Vereinsverantwortlichen hätten "alles richtig gemacht, es gab keine Verfehlungen", teilte Tomas Kanovsky, Geschäftsführer der Basketball Superliga (BSL), am Sonntag in einer Pressekonferenz in Schwechat mit.
"Wir stehen hinter dem Klub.", betonte Kanovsky. Man könne nicht jemanden bestrafen, "der sich richtig verhalten hat."
Sehr wohl wollen Liga und Verband das "Bewusstsein schärfen". So soll laut ÖBV-Vizepräsident Thomas Holzgruber die Zusammenarbeit mit dem "Play Fair Code" intensiviert werden. "Wir werden die Schulungen verdoppeln." Von Spielern, Funktionären, Managern, Trainern und auch Schiedsrichtern soll in den kommenden Wochen per Unterschrift ein Commitment eingeholt werden. Ein Papier, auch Doping oder sexuellen Missbrauch betreffend, werde noch ausgearbeitet, sagte Holzgruber. Als dritte Maßnahme werde ein dreiköpfiger Präventionsausschuss im heimischen Basketball eingerichtet.
"Wir wollen einen 100 Prozent cleanen Sport. Es gibt einen Null-Toleranz-Kurs bei Manipulationen aller Art", betonte der ÖBV-Vize. "Basketball soll ein Vorzeigesport sein."
Über die fünf Ex-UBSC-Spieler ist am Donnerstag die Untersuchungshaft verhängt worden. Die Männer waren am Montag wegen des Verdachts des Wettbetrugs festgenommen worden. Der Verein selbst hatte sich Anfang Jänner an die Polizei gewandt und Anzeige erstattet, weil es Informationen über mögliche Spielmanipulationen gegeben hatte.
Das Quintett in U-Haft ist mittlerweile auch offiziell vom Verein abgemeldet. Von den fünf angekündigten Neuzugängen werden nach Liga-Angaben vom Sonntag nur drei spielberechtigt sein. Für die beiden anderen ist die Freigabe bis zum Ende der Wechselfrist (Freitag um Mitternacht, Anm.) nicht eingetroffen.