Nach dem Helikopter-Absturz, bei dem US-Basketballstar Kobe Bryant und acht weitere Menschen ums Leben gekommen sind, laufen die Untersuchungen der US-Behörde für Transportsicherheit (NTSB) weiter. Experten der Behörde würden wahrscheinlich noch fünf Tage lang den Unfallort in Kalifornien untersuchen, teilte Jennifer Homendy von der NTSB am Montag bei einer Pressekonferenz in Los Angeles mit.
"Es ist eine ziemlich katastrophale Unfallstelle", sagte Homendy. Die Trümmer lägen in dem hügeligen Terrain nahe Los Angeles sehr weit verstreut. Einen Flugdatenschreiber habe der Hubschrauber nicht gehabt, das sei aber auch keine Vorschrift. Kurz vor dem Crash habe der Pilot Fluglotsen mitgeteilt, er werde aufsteigen, um eine Wolkenschicht zu umfliegen, erklärte Homendy.
Der Helikopter des Typs Sikorsky S-76 war bei Nebel um 9.45 Uhr (Ortszeit) am Sonntag in ein gebirgiges Gelände gestürzt und in Flammen aufgegangen. Die NTSB bat alle Menschen, die Fotos vom Wetter in der Gegend zum Zeitpunkt des Absturzes gemacht hätten, ihr diese zu schicken. Mit Bryant waren seine 13 Jahre alte Tochter Gianna, Spitzname Gigi, und sieben weitere Menschen bei dem Absturz ums Leben gekommen.
Helikopter sind bei Prominenten in Los Angeles und Umgebung ein beliebtes Fortbewegungsmittel, um dem notorischen Verkehrschaos in der kalifornischen Metropole zu entfliehen - aber auch ein teures. Eine Maschine des fortgeschrittenen Typs Sikorsky S-76 zu mieten, koste laut Branchenkennern in der Stunde rund 4.000 US-Dollar (3.628,12 Euro). Die S-76 gelte grundsätzlich als "zuverlässige" Maschine, erklärte der auf die Luftfahrtbranche spezialisierte US-Anwalt Gary C. Robb.
Bryant griff seit 2006 für Privattransporte auf Hubschrauber zurück. Sein Tod löste weltweit Bestürzung aus. Am Montag gab die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA bekannt, das nächste Spiel der Los Angeles Lakers zu verschieben, für die Bryant in seiner gesamten Karriere gespielt hatte. Der für Dienstag (Ortszeit) angesetzte Schlager gegen den Stadtrivalen L.A. Clippers werde zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt nachgeholt, hieß es. Die Entscheidung sei aus Respekt vor dem Club getroffen worden, dessen Mitarbeiter und Anhänger um Bryant trauern würden.
Nach zweitägigem Schweigen meldete sich auch der vielleicht beste noch aktive Basketballer mit einer emotionalen Botschaft zu Wort. Er habe mehrfach zu einer persönlichen Stellungnahme zum Tod Bryants und seiner Tochter angesetzt, schrieb Lakers-Superstar LeBron James auf Instagram. "Aber jedes Mal, wenn ich es versuche, fange ich wieder an zu weinen bei dem bloßen Gedanken an dich, Nichte Gigi und die Freundschaft/Bindung/Brüderlichkeit zwischen uns!" Er sei "untröstlich und am Boden zerstört", ergänzte James.
In der ewigen Rangliste der punktbesten Spieler in regulären NBA-Saisonspielen war James erst am Samstag an Bryants Marke von 33.643 Zählern vorbeigezogen und auf Platz drei vorgestoßen. Durch den Tod seines früheren Idols fühlt sich der 35-Jährige offenbar zu weiteren Höchstleistungen verpflichtet. James: "Ich verspreche dir, ich werde dein Vermächtnis weiterführen."