Die Golden State Warriors dürfen weiter auf den "Three-Peat" - den dritten Titel en suite - in der National Basketball Association (NBA) hoffen. Der Titelverteidiger aus Oakland feierte am Freitagabend (Ortszeit) auch ohne seinen an der Wade verletzten Superstar Kevin Durant einen 118:113-Sieg bei den Houston Rockets und gewann damit die "best of seven"-Serie der zweiten Play-off-Runde 4:2.
Dabei schien lange Zeit alles für die Gastgeber aus Texas um NBA-Topscorer James Harden (35 Punkte) zu sprechen. Denn in Abwesenheit von Durant startete Warriors-Kapitän Stephen Curry historisch schwach in die Partie und blieb in der ersten Hälfte - auch aufgrund von Foulproblemen - erstmals in seiner Play-off-Karriere (102 Spiele) ohne Zähler.
Dass es zur Pause trotzdem 57:57 stand, verdankten die "Dubs" Currys "Splash Brother" Klay Thompson, der vor der Pause 21 seiner insgesamt 27 Punkte erzielte, und einer starken Leistung der Bankspieler, die allesamt lieferten. Und nach dem Wechsel erwachte dann auch noch der mit 37,457 Millionen Dollar (33,35 Mio. Euro) bestbezahlte NBA-Profi dieser Saison: Zehn Punkten im dritten Viertel ließ Curry weitere 23 im Schlussabschnitt folgen und verwertete dabei in den finalen 30,4 Sekunden alle seine acht Freiwürfe.
"Ich hatte schon Spiele wie dieses, aber noch nie so drastisch von null auf 33. So etwas ist nur möglich, wenn du immer an dich glaubst", erklärte Curry nach dem Match. "Das hat mich kein bisschen überrascht. Dieser Mann ist ein Wettkämpfer, ein Champion, und dazu spielt er noch mit derart viel Herz. Er ist unser Anführer", betonte Thompson.
Harden scheiterte mit den Rockets zum bereits vierten Mal in den jüngsten fünf Play-offs an den Warriors. "Wir haben eine Menge Möglichkeiten ausgelassen. Es tut immer weh, wenn deine Saison vorbei ist. Aber wir müssen weiterkämpfen. Sie sind ein großartiges Team, wir verlieren ja nicht gegen irgendwelche 'Wappler'. Wir müssen einen Weg finden, noch besser zu werden", forderte der Mann mit dem markanten Bart, der in der Vorsaison als "wertvollster Spieler" (MVP) der Liga ausgezeichnet worden war.
Die Warriors können sich nach der umkämpften Serie gegen die Rockets, die sie im Vorjahr eine Runde später erst in sieben Spielen niedergerungen hatten, nun ein wenig erholen. Das erste Match der Finalserie der Western Conference steht erst am Dienstagabend (Ortszeit/Mittwoch, 3.00 MESZ/live DAZN) in Oakland auf dem Programm. Gegner sind entweder die Denver Nuggets oder die Portland Trail Blazers, die am Sonntag (ab 21.30 MESZ/live DAZN) in einem Entscheidungsspiel den dritten NBA-Halbfinalisten ermitteln.