An die 40 Villacher Schlachtenbummler begleiteten ihre Zweitliga-Helden zum Entscheidungsspiel um die Meisterschaft nach St. Pölten. Und was sie dort in Match Nummer fünf der Serie zu sehen bekamen, war eines ultimativen Finals würdig. Beide Seiten starteten nervös, aber mit viel Intensität, was sich in dieser Kombination rasch in der Foulstatistik niederschlug. Ein Timeout nach fünf Minuten - man war 10:17 in Rückstand geraten - brachte erstmals die Wende in einer umkämpften Partie. Defensiv konzentriert und im Aufbauspiel intelligent und agil erarbeitete man sich bis zur Pause eine hauchdünne 40:38-Führung, was auch der Kärntner Anhängerschaft sichtlich gefiel. Einziger Wehrmutstropfen zur Pause: Spielmacher Luka Gvozden hatte sich bereits vier Fouls geleistet.
Sensationelles drittes Viertel
Die Pausenansprache von Trainerin Natalia Tcherkacheva, die als erste Frau an der Seitenlinie eines österreichischen Herren-Basketballteams gleich in der ersten Saison den Titel holte, muss prägenden Charakter gehabt haben. Im dritten Viertel zogen die Draustädter nämlich, angeführt von ihren wurfstarken Leistungsträgern Tim Huber, Erik Rhinehart, Ales Primc und 2,13-Meter-Hüne Marko Kolaric auf 74:59 davon. Der Ex-Bundesligist, Serienfinalist und Vorjahresmeister wirkte wie schon in den zwei Spielen zuvor, abermals überrascht von der aggressiven Spielweise des Außenseiters aus Kärnten, der in der Serie bereits mit 0:2 hinten gelegen hatte.
Kurios wurde es im Schlussabschnitt, der wiederum wohl auch nervositätsbedingt lange die Präzision auf beiden Seiten vermissen ließ. Erst nach etwas mehr als drei Minuten fielen die ersten Punkte. Die hohe Führung spielten die Villacher aber abgeklärt zum 96:80-Sieg nachhause und versanken in der jubelnden Masse.
Mit dem Titel in der Zweiten Bundesliga krönen die Villacher die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit einer besonderen Revanche. In den ersten beiden Saisonen war nämlich jeweils im Halbfinale gegen die St. Pöltener Schluss gewesen. Der Aufstieg in die höchste Spielklasse ist für die Raiders aufgrund der Lizenz kein Thema nicht.