Beste Werbung für den Kärntner Basketballsport wird dieser Tage in Villach St. Martin betrieben. Dort geigen die Zweitligisten der Raiders Villach schon die ganze Saison famos auf. Der Höhenflug schien nach dem 0:2-Rückstand in der "best-of-five"-Finalserie gegen Serienfinalist und Ex-Bundesligist St. Pölten allerdings gestoppt zu sein.
Womit aber die wenigsten rechneten, ist die Tatsache, dass er nach der Heimniederlage in Spiel zwei scheinbar erst seinen Anfang genommen hat. Nach dem 94:58-Kantersieg in Niederösterreich spielten die Draustädter auch in Duell Nummer vier zuhause Spielverderber und erzwangen mit einem souveränen 91:77-Erfolg ein alles entscheidendes Spiel fünf am Donnerstag in der Fremde. Dass die Ligaverantwortlichen den Pokal, den die Dragons schon in ihrem Besitz glaubten, nun zum zweiten Mal wieder einpacken mussten, freut die Villacher sehr: "Wir haben nie gesagt, dass wir Favorit sein wollen, von dem her bleiben wir gerne in der Rolle des Underdog. Aber wenn wir so weitertreffen und geschlossen auftreten, müssen sich die St. Pöltener schon überlegen, ob sie am Donnerstag wirklich eine Meisterfeier veranstalten", befeuert Kapitän Nino Groß die emotionale Serie zusätzlich.
Nervöse Schlussminuten
So viel Emotion hätte in Spiel vier aber gar nicht aufkommen müssen, wären die Nerven der Villacher, die im dritten Viertel dank elf Punkten in Serie vom bärenstarken Tim Huber schon mit plus 22 geführt hatten, nicht ins Flattern geraten. Als 1,43 Minuten vor dem Ende auch noch Spielmacher Luka Gvozden sein fünftes Foul begangen hatte, drohte die Partie gegen teils ehemalige Erstligaspieler zu kippen. "Aber wir haben immer eine Antwort gewusst. In der ganzen Serie waren wir dann da, wenn es darauf ankam", ist Groß stolz auf seine Truppe.