Tom Brady und seine Tampa Bay Buccaneers sind entthront. Der Titelverteidiger der National Football League (NFL) ist am Sonntag in der zweiten Play-off-Runde gescheitert. Die Buccaneers mussten sich am Sonntag in einer dramatischen Partie den Los Angeles Rams zu Hause mit 27:30 geschlagen geben. Eine bemerkenswerte Aufholjagd von Brady und Co. blieb letztlich unbelohnt. Die Entscheidung brachte ein Field Goal von Rams-Kicker Matt Gay mit Ablauf der Spieluhr.
Während die Rams weiter von einer Final-Teilnahme am 13. Februar im eigenen Stadion träumen dürfen, geht die Super Bowl diesmal ohne Brady über die Bühne. Der 44-Jährige führte Tampa zwar nach einem 3:27-Rückstand Mitte des dritten Viertels 42 Sekunden vor Schluss noch zum Ausgleich. Die Rams schlugen aber noch einmal zurück. Quarterback Matthew Stafford fand zweimal seinen Top-Passempfänger Cooper Kupp, Gay versenkte den Ball aus 30 Yards.
Brady bleibt seine elfte Super-Bowl-Teilnahme damit in diesem Jahr verwehrt. Siebenmal hat die Quarterback-Legende die Trophäe bereits gewonnen. Ob er in der kommenden Saison noch einmal die Chance auf eine achte in Angriff nehmen will, ist offen. Brady hat zwar bereits mehrfach betont, sich vorstellen zu können, auch mit 45 Jahren noch Profi-Football zu spielen. Dass der erfolgreichste Spieler der NFL-Geschichte seine Karriere fortsetzt, ist aber nicht endgültig gesichert.
Die Buccaneers hatten sich gegen die in dieser Saison massiv aufgerüsteten Rams lange Zeit sehr schwer getan. In einem Spiel, in dem sich im Schlussviertel auf beiden Seiten die Fehler häuften, hatten die Gäste den längeren Atem. Die Rams wechseln nun ins eigene Stadion. Im Finale der National Football Conference (NFC) empfangen sie nächsten Sonntag (0.40 Uhr in der Nacht auf Montag) die San Francisco 49ers. Auch die Super Bowl LVI geht in ihrem neuen SoFi Stadium in Inglewood über die Bühne.
Chiefs vor dritter Super-Bowl-Teilnahme in Serie
Unterdessen sind die Kansas City Chiefs nur noch einen Sieg von der dritten Super-Bowl-Teilnahme in Serie entfernt. In einem dramatischen Duell mit den Buffalo Bills gewannen die Chiefs am Sonntagabend (Ortszeit) nach Verlängerung 42:36 und spielen im Conference Final der AFC am kommenden Sonntag gegen die Cincinnati Bengals.
Sowohl Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes als auch Josh Allen von den Bills zeigten eine nahezu perfekte Leistung und hatten großen Anteil an der kaum fassbaren Schlussphase mit insgesamt 25 Punkten, drei Führungswechseln und dem Ausgleich in den letzten zwei Minuten der regulären Spielzeit. Erst der Pass von Mahomes zu Travis Kelce in der Verlängerung entschied die Partie. 13 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit hatten die Chiefs noch drei Punkte Rückstand und 75 Yards Abstand zur Endzone. "Das war ein verrücktes Spiel", sagte Mahomes dem TV-Sender CBS. "Wir werden dieses Team noch oft spielen in Partien wie dieser. Mit diesem Quarterback und diesen Trainern..."
Allen kam auf vier Touchdown-Pässe und 329 Yards nach Pässen sowie 68 Yards, wenn er selbst mit dem Ball rannte. Mahomes hatte drei Touchdown-Pässe und 378 Yards nach Würfen, dazu einen selbst erlaufenen Touchdown und 69 Yards am Boden. Gabriel Davis hatte vier Touchdowns für die Bills und stellte damit einen Playoff-Rekord in der NFL auf. Keine Mannschaft leistete sich zudem einen Ballverlust - das Niveau der Partie war extrem hoch.
Nach dem Sieg im Februar 2020 und der Niederlage gegen die Tampa Bay Buccaneers vor einem Jahr fehlt den Chiefs nun nur noch ein Erfolg gegen die Bengals um Quarterback Joe Burrow für den Einzug in den Super Bowl in Los Angeles am 13. Februar. Sollten die Chiefs und die 49ers um die Meisterschaft spielen, käme es zur Neuauflage des Super Bowls von vor zwei Jahren, den Kansas City in Miami gewann.