Am Sonntag (Montag 00.40 Uhr MEZ) empfangen die New Orleans Saints von Drew Brees die Tampa Bay Buccaneers um Tom Brady - ein Duell, das Football-Fans rund um den Globus verzückt. Erst an diesem Wochenende steigen mit dem amtierenden Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs sowie den Green Bay Packers die zwei besten Teams des Grunddurchgangs ein.
Den Anfang der vier Divisional-Round-Partien, was dem NFL-Viertelfinale entspricht, machen am Samstag die Packers und die Los Angeles Rams. Gleich im Anschluss treffen die Buffalo Bills auf die Baltimore Ravens. Am Sonntag empfangen die Chiefs die Cleveland Browns, der Höhepunkt steigt dann mit dem Südstaaten-Derby der Saints gegen die Buccaneers.
Die beiden Rivalen aus der Division NFC South hatten sich in der Regular Season bereits zwei Mal getroffen, der Sieger war stets derselbe: Zuerst ruinierten Brees und Co. Bradys Debüt als Bucs-Spielmacher und gewannen beim Saison-Auftakt 34:23. Noch schlimmer wurde es für den sechsmaligen Super-Bowl-Gewinner mit New England am 8. November, da setzten sich die Saints mit 38:3 in Tampa durch. Für Brady war das eine der schwärzesten Stunden in seiner Karriere, dennoch schafften es am Ende auch die Buccaneers ins Play-off.
"Das Duell war einfach unvermeidbar. In dem Moment, als er bei den Bucs unterschrieb, wusstest du, dass das ein ernst zu nehmendes Team wird. Sie haben große Ambitionen, genau wie wir", sagte Brees, der diesen Freitag seinen 42. Geburtstag feierte. Der 43-jährige Brady bewies vor dem Showdown schon einmal Humor. Nachdem das erste Play-off-Duell mit Brees feststand, veröffentlichte der Kalifornier eine Fotomontage auf Twitter, die die beiden Quarterbacks als alte Männer zeigt. "Geschichte steht bevor", schrieb Brady dazu im Design des "History Channels".
"Tom und ich haben eine Freundschaft und Respekt für den anderen. Wir schreiben hin und her seit Montag", verriet Brees. Bis zu dieser Saison wäre ein Play-off-Duell der zwei nur in der Super Bowl möglich gewesen, die Brees im Februar 2010 gewann. Die New England Patriots, Bradys früheres Team, sind in der AFC angesiedelt, die Saints sind Teil der NFC - die beiden Conferences spielen separat ihre Gewinner aus, die beiden Sieger erreichen das große Finale. Nun kommt es bereits im Viertelfinale zu einem Schlager.
In der Gesamtbilanz der beiden Quarterbacks, die bereits im College aufeinandertrafen, liegt Brees nun 5:3 vorn. Klarer Favorit sind die Saints aber mitnichten, was einerseits an der jüngsten eigenen Leistung liegt. Das 21:9 gegen die Chicago Bears in der Auftaktrunde war zwar souverän, doch die grandios besetzte Offensive mit Brees, Running Back Alvin Kamara, Wide Receiver Michael Thomas und Allzweckwaffe Taysom Hill kam selten richtig ins Rollen.
Andererseits ist Bradys Siegeswillen bekannt, in den Play-offs hat niemand mehr Spiele gewonnen als er. Mit Mike Evans, Chris Godwin und Antonio Brown verfügt er außerdem über drei der besten Passempfänger der Liga als Anspielstationen. Hinzu gesellt sich die Urgewalt seines alten Kumpels Rob Gronkowski und von Running Back Leonard Fournette. Defensiv zählen Bucs und Saints zu den besten Teams der Liga.
Beim Sieg gegen das Washington Football Team wurde Brady zum ältesten Quarterback, der je in den NFL-Play-offs zum Einsatz kam. In der regulären Saison warf Brady mit 40 Touchdown-Pässen so viele wie seit 2007 nicht mehr. Die Super Bowl steigt in der Nacht auf den 8. Februar im Raymond James Stadium - der Heimstätte von Tampa Bay.
Leider - aus der Sicht von NFL-Fans - ist es übrigens wahrscheinlich, dass das erste Gipfeltreffen der Super-Oldies auch das letzte sein wird. Denn Brees steht laut einigen US-Medien vor dem Karriereende, nach dieser Saison könnte Schluss sein. Der vierfache Vater selbst hat sich bis jetzt noch nicht klar zu seiner Zukunft geäußert, allerdings bereits einen Kommentatoren-Deal mit NBC für die Zeit danach unterzeichnet.