Ein Power-Ranking ist eine Auflistung von Teams, in der Reihenfolge, wie „stark“ diese sind und nicht, wie viele Siege sie haben. Zugegebenermaßen hängt die Stärke natürlich oft mit der Anzahl der Siege zusammen. Aber beispielsweise werden die Bears noch immer eher kritisch beäugt, obwohl sie fünf Siege aus sechs Spielen aufweisen.

Erstellt man eine Rangliste, muss man zwangsweise jedes Team mit jedem anderen abgleichen. Es bilden sich Gruppen von stärkeren, schwächeren Teams, verschiedene Gruppen mit mittel-starken und mittel-schwachen; je nachdem, wen man gerade wann fragt. Jeder hat seine eigene Meinung und ist sich sicher, dass die des Gegenüber die absolut falsche ist.

1. Kansas City Chiefs (5 Siege – 1 Niederlage)

Kansas ist und bleibt ein Offensiv-Juggernut. Es gibt viel zu viele Anspielstationen, es ist unmöglich, alle zu verteidigen. Die Receiver Tyreek Hill und Mecole Hardman wurden von den Bills zu gemeinsamen drei Catches für zwanzig Yards gehalten, dafür hatten Demarcus Robinson und TE Travis Kelce jeweils fünf (mit 65 bzw. 69 Yards und null bzw. zwei Touchdowns) und Rookie-RB Clyde Edwards-Helaire lief für 161 Yards bei 26 Carries (6,2 Yards per Laufversuch!). Achja, Patrick Mahomes spielt auch dort.
Darüber hinaus hat sich die Defensive gegenüber dem letztem Jahr verbessert. Zudem ist Safety Juan Thornhill fit, nachdem er seine Rookie-Saison verletzungsbedingt frühzeitig beendet hat und bildet mit Tyrann Mathieu eines der besseren Safety-Tandems der NFL.

2. Pittsburgh Steelers (5-0)

Nach vier Spielen hatten die Steelers zwar ebenso viele Siege, aber man wusste nicht so recht, wie diese eigentlich zustande gekommen sind. Die Gegner zählten auch nicht zu den Monster-Hürden (Giants, Broncos, Texans, Eagles). Im ersten Divisions-Duell gegen die erstarkten Cleveland Browns zeigte Pittsburgh mit einem 38-7 Erfolg auf. Die Defensive spielte so stark wie in der Vorsaison und konnte durch S Minkah Fitzpatrick einen „Pick-6“ erzielen. QB Ben Roethlisberger hat zwar keinen richtigen Nummer Eins Wide Receiver, aber dafür in Juju Smith-Schuster, Diontae Johnson und Chase Claypool gleich mehrere gute Anspielstationen und einen mehr als guten Running Back in James Conner an seiner Seite.

3. Green Bay Packers (4-1)

Tatsächlich kann QB Aaron Rodgers kann auch mal ein schlechtes Spiel haben. Die Tampa Bay Defensive hat die Packers zu gar nichts gelassen: nur 16 von 35 der Pässe sind angekommen (für 160 Yards) und zudem warf Rodgers zwei Interceptions. Auch am Boden lief es nicht - lediglich 94 Rushing Yards (ein Touchdown) konnten die Packers erzielen. Der größte Unterschied für Aaron Rodgers in diesem Spiel aber waren die fehlenden langen Completions. Die durchschnittliche „Air Distance“ (Distanz des Balles in der Luft) der angekommenen Pässe lag in seinen ersten vier Spielen bei soliden 6,45 Yards, über alle (ankommen und incomplete) Passversuche hinweg bei 9,3 Yards. Im Spiel gegen die Bucs sank der Wert der Air Yards von angekommenen Pässen auf 4,4 Yards, während der Schnitt für alle geworfenen Pässe bei 9,3 blieb. Dieser Rückgang bedeutet genau, dass die tiefen Bälle nicht angekommen sind. Kann Rodgers wieder an seine Form aus den ersten Spielen (und seiner Karriere) anknüpfen, braucht man sich in Green Bay keine Sorgen machen.

4. Tennessee Titans (5-0)

Derrick Henry ist das Herz, die Lunge und vor allem die Beine der Titans. Stolze 212 Rushing Yards und nochmal 52 Yards durch gefangene Bälle drückte der 2015-Heisman-Trophy-Winner den Houston Texans auf.
Bei seinem 94-Yard-TD-Lauf im vierten Quarter erreichte Henry die fünftschnellste Geschwindigkeit dieser Saison mit umgerechnet 34,8 km/h. Nur noch einmal zum In-Erinnerung-Rufen: Henry ist 1,91 Meter groß, wiegt zirka 108 Kilogramm und besitzt trotzdem den Speed, um in der 30er Zone vom Radar geblitzt zu werden.
Des Weiteren bildet QB Ryan Tannehill das perfekte Gegenstück dazu. Der ehemalige First-Round-Pick weißt das drittthöchste QB-Rating (113,5) auf, macht kaum Fehler (69,9% Completion-Rate, 13 TDs, 2 INTs). Die Defensive hat sich zudem unter Coach Mike Vrabel zu einer der besseren in der Liga entwickelt; wenn auch nicht unbedingt spektakulär (für Fantasy-Football-Spieler).

5. Seattle Seahawks (5-0)

Die Seahawks haben dieses Wochenende pausieren dürfen. Oder müssen? QB Russell Wilson ist „on fire“ und hätte wahrscheinlich weder eine Pause gebraucht noch gewollt:

  • Platz 1 im QB-Rating (129,8!)
  • Platz 1 in Passing-Touchdowns (19)
  • Platz 2 in Completion-Rate (72,8% – Derek Carr: 73,1%)
  • Platz 1 in Yards per Attempt (8,9 – zusammen mit Deshaun Watson)

Schon wenn die Seahawks in die gegnerische Hälfte kommen, wird es bereits brandgefährlich. In dieser Saison erreichte die Seattle-Offensive 26 Mal die gegnerische Hälfte und 21 Mal davon jubelten die Mannen von Coach Pete Carroll über einen Touchdown.
Die "einzige" große Sorge bei den Seahawks ist der fehlende Druck der Defensive Line. Lediglich bei 25% der Passing-Snaps der gegnerischen Offensive konnte Seattle Druck ausüben (22. Platz) und aus diesem Druck entstand nur in 13% (20. Platz) der Fälle auch ein Sack. Zudem lässt die Defensive der Seahawks mit 2,94 Yards die meisten „Rushing Yards BEFORE Contact“ zu. Zum Vergleich: Insgesamt haben nur vier Teams einen Wert über 1,7 Rushing Yards before Contact – Seahawks, Cowboys (2,90), Bengals (2,65), Arizona(2,55).


6. Baltimore Ravens (5-1)

7. Tampa Bay Buccaneers (4-2)

8. Buffalo Bills (4-2)

9. Los Angeles Rams (4-2)

10. New Orleans Saints (3-2)

11. Arizona Cardinals (4-2)

12. Cleveland Browns (4-2)

13. Las Vegas Raiders (3-2)

14. San Francisco 49ers (3-3)

15. Indianapolis Colts (4-2)

16. Chicago Bears (5-1)

17. Carolina Panthers (3-3)

18. New England Patriots (2-3)

19. Los Angeles Chargers (1-4)

20. Miami Dolphins (3-3)

21. Dallas Cowboys (2-4)

22. Denver Broncos (2-4)

23. Houston Texans (1-5)

24. Atlanta Falcons (1-5)

25. Cincinnati Bengals (1-4-1)

26. Detroit Lions (2-4)

27. Jacksonville Jaguars (1-5)

28. Minnesota Vikings (1-5)

29. Philadelphia Eagles (1-4-1)

30. Washington Football Team (1-5)

31. New York Giants (1-5)           

32. New York Jets (0-6)