Die Sportwelt blickt in der Nacht von Sonntag auf Montag (0.30 Uhr) nach Miami: Dort findet der 54. Super Bowl statt, im Endspiel der National Football League (NFL) stehen sich die Kansas City Chiefs und die San Francicso 49ers gegenüber. Und das Duell wird ein Historisches!
Denn: Mit Katie Sowers steht erstmals eine Frau im bedeutendsten Football-Spiel der Welt. Zwar nicht als Spielerin, aber zumindest als Trainerin. Die 33-Jährige ist Assistenztrainerin der 49ers für die Offense. Und die Stars rund um Quarterback Jimmy Garoppolo schätzen die Arbeit der Football-Fachfrau. "Sie ist kratzbürstig, macht den Burschen ordentlich Dampf. Es ist schön, sie hier zu haben", sagt der Spielmacher.
Den Trainerposten vergleicht Sowers mit jenem eines Lehrers. In Schulen würde man nie hinterfragen, ob ein Mann einer Frau zuhören würde. So ist das auch beim Football. "Sie ist phänomenal. Wenn ich eine Frage zu einer Route habe, kann ich ohne zu zögern mit ihr sprechen", wird Fullback Kyle Juszczyk zitiert.
2016 war Sowers im Rahmen des Trainingscamps bei den Atlanta Falcons als Praktikantin im Trainerstab dabei. Der heutige 49ers-Headcoach Kyle Shanahan agierte damals als Offensive Coordinator der Falcons, erinnerte sich an Sowers und nahm sie nach Kalifornien mit.
Absage wegen Homosexualität
Mit acht Jahren spielte Sowers erstmals selbst Football. Nach dem Studium erhielt sie eine Absage als Trainerin. Der Grund: Ihre sexuelle Orientierung. Sowers ist nämlich homosexuell, steht dazu. Die Eltern der Mannschaft, von der sie als Trainerin zurückgewiesen wurde, wollten keine homosexuelle Trainerin für ihre Kinder. Stattdessen spielte sie weiter selbst Football, wurde 2013 mit dem Damenteam der USA Weltmeister.
Nun hat sie sich ihren Traum erfüllt. Sie steht als erste Frau im Super Bowl. Und all das, weil sie kompetent ist. In einem Videoclip von "Microsoft" sagt sie nämlich: "Ich bin nicht als Quotenfrau hier. Ich bin hier, um mitzuhelfen, dass wir gewinnen."