Von Mittwoch bis Sonntag kämpft die europäische Beachvolleyballelite zum zweiten Mal nach 2021 in Wien um EM-Medaillen. Die acht österreichischen Duos zählen dabei nicht zu den Topfavoriten, die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass das heimische Publikum zusätzliche Kräfte bei den ÖVV-Assen freisetzen kann. Tausende Fans werden den Center-Court auf der Donauinsel nach vier Jahren Abstinenz wieder in einen Hexenkessel verwandeln.

Für den Kärntner Robin Seidl und Partner Moritz Pristauz gilt es vor allem, "wieder dorthin zu kommen, wo wir schon einmal waren". Nach dem Partnerwechsel Anfang des Jahres konnte das neu formierte Duo zwar einmal Bronze und zwei Top-Ten-Platzierungen einfahren, danach folgte jedoch ein Leistungsabfall. "Wir zeigten durchaus gute Spiele, mussten aber zu oft als Verlierer vom Court." Gerade die Heim-EM in Wien wollen die beiden dazu nützen, wieder zu alter Stärke zu finden. "Wir freuen uns irrsinnig auf dieses Turnier und hoffen, dass wir gerade in dieser Phase das Heimpublikum richtig spüren. Das kann neue Kräfte freisetzen. Unser Ziel wird es sein, gleich zum Auftakt (Anm.: Donnerstag gegen die Polen Losiak/Rudol) am Center-Court anzukommen. Dann ist sicherlich einiges möglich", ist Seidl optimistisch. Der 33-Jährige konnte beim heimischen Großevent bereits einen neunten und einen fünften Platz erreichen, eine Medaille blieb ihm bisher aber verwehrt. Primäres Ziel des Duos ist eine Top-Ten-Platzierung, "damit wären wir fix für die Weltmeisterschaft im Oktober in Mexiko qualifiziert".

Österreichs topgesetztes Duo (8) ist Alexander Horst und Julian Hörl, das die wohl aussichtsreichsten Medaillenchancen der ÖVV-Männer hat. Im Frauenbewerb ruhen die heimischen Hoffnungen auf den Klinger-Sisters. Das an Nummer acht gesetzte Duo nimmt den Saisonhöhepunkt nach der "bisher besten Saison" mit viel Selbstvertrauen in Angriff. "Wir hatten eine perfekte Vorbereitung, die Form ist sehr gut. Wir wollen den Flow der letzten Wochen mitnehmen", sagte Ronja Klinger.

Die bisher letzte österreichische EM-Medaille holte übrigens Pristauz 2019 mit seinem damaligen Partner Martin Ermacora, der heuer mit Seidls Ex-Partner Philipp Waller für Furore sorgen will.