Dass ein Gipfeltreffen der Basketball-Superliga in Gmunden stattfindet, ist nichts Seltenes – dass der UBSC Graz an einem solchen beteiligt ist, dafür schon. "Ganz ehrlich: Ich hätte nicht damit gerechnet", gibt Graz-Trainer Ervin Dragšič offen zu. "Ein Spitzenspiel ist eine neue Situation für uns, aber es freut uns, dass wir sie uns erarbeiten konnten." Graz und Gmunden haben vier von vier Saisonspielen gewonnen, dennoch ist aufseiten der Grazer der Respekt vor dem Duell am Sonntag am Traunsee (17.30 Uhr) riesig. Schließlich ist Gmunden jene Mannschaft, die Ligakrösus und Meister BC Vienna die einzige Saisonniederlage zufügen konnte. "Sie haben mit Benedikt Güttl, Daniel Friedrich und Toni Blazan ihren starken Kern gehalten, das ist viel Wert. Sie haben ein System, sie spielen mit Kopf und haben Vienna geschlagen – das sagt viel aus", sagt der Grazer Trainer.
Doch auch sein Team muss sich nicht verstecken: Graz hat bislang die wenigsten Punkte (im Schnitt 68,5) kassiert, steht dank Spielmacher Zachery Cooks (110 Punkte) erneut an der Spitze der Scorerliste und führt mit Paul Isbetcherian – ebenfalls erneut – die Assist-Wertung (34) an. Drag(s)i(c) ist "mehr als zufrieden. Wir spielen mit Leidenschaft und haben eine Top-Chemie. Wir sind bereit für Gmunden."
Kapfenberg gewinnt, Niederlage für Fürstenfeld
Zufrieden konnte auch Kapfenberg sein. Die Bulls bejubelten beim 77:75-Auswärtssieg in Eisenstadt die ersten zwei Punkte der Saison, die aber im Schlussviertel noch ordentlich in Gefahr geraten sind: 32 Punkte erzielten die Aufsteiger allein im Schlussviertel und kamen den Steirern noch gefährlich nahe. "Da ist unsere Defensive kollabiert. Der Druck ist dann doch noch sehr hoch geworden, die Angst ist uns in den Knochen gesteckt. Aber wir nehmen diesen Sieg gerne mit", sagt Kapfenberg-Trainer Michael Schrittwieser.
Nichts mitzunehmen gab es für Fürstenfeld beim 69:76 gegen St. Pölten: "Die erste Hälfte haben wir verschlafen. In die zweite haben wir mehr Energie hineingebracht – aber das war leider zu spät, da war der Rückstand schon zu groß", meinte Fürstenfelds Adnan Hajder. Bitter: Andrija Blatancic musste in der ersten Hälfte verletzt vom Feld, nachdem er umgeknickt war.
UBI gewinnt Stadtderby
Das Grazer Derby der Frauen-Superliga ging an UBI Graz. 60:56 lautete der Endstand gegen den UBSC-DBBC Graz. Das erste Schwestern-Duell innerhalb der Neumann-Familie hat damit Camilla gegen Annika gewonnen – die Siegerin fand aber lobende Worte für die Kontrahentinnen: "Sie haben nie aufgegeben. Genau solche Spiele braucht die Liga und genau solche Spiele brauchen wir, um uns auf die Play-offs vorzubereiten."