Österreich hat die erste Pflicht auf dem Weg zur Handball-EM 2024 in Deutschland gemeistert. In Graz setzte sich das Team von Trainer Aleš Pajovič gegen Rumänien vor 2300 Zusehern 36:32 durch. Österreich präsentierte sich nach dem verpassten WM-Play-off für 2023 gegen Island im Juni voll motiviert und zeigten einen konzentrierten und schnellen Handball. Nach dieser Vorstellung fliegen die Heimischen mit der Favoritenrolle im Gepäck zum zweiten Spiel. Das steigt am Sonntag in Tórshavn. Die Färinger haben ihr erstes Spiel gegen die Ukraine in Aschaffenburg gegen die Ukraine 25:29 verloren.
Die Rumänen zeigten zugleich, dass sie in dieser Gruppe nicht zu unterschätzen sind. Großgewachsen verschieben sie vor allem in der 6-0-Deckung geschickt, doch nicht gut genug. Immer wieder fanden die Österreicher (vor allem über die rechte Seite) eine kleine Lücke und so ging es gefällig und ausgeglichen in den ersten zehn Minuten dahin. Dann schlichen sich kurz Unkonzentriertheiten bei den Gästen ein – Österreich war in der Verteidigung aufmerksam. Schnell stand es 10:6. Österreichs durchaus relativ offensiv gespielte 6-0-Deckung zwang den Gegner zu unnötigen Pässen und teilweise überhasteten Würfen.
Aleš Pajovič schickte im ersten Spiel die beste Sieben auf das Feld: Sebastian Hutecek (mitte), Mykola Bilyk (links), Boris Zivkovic (rechts) im Rückraum, Sebastian Frimmel (links) und Robert Weber (rechts) auf den Flügeln und Tobias Wagner am Kreis. Im Tor schenkten Pajoič und Neo-Tormanntrainer Nikola Marnovic dem Rückkehrer das Vertrauen. Thomas Eichberger sagte an seiner alten Wirkungsstätte gleich mit ein paar Paraden "Danke". Neun waren es im ersten Durchgang.
Österreich lag bereits komfortabel 15:9 vorne, dann wurde es allerdings etwas schwieriger. Die Rumänen deckten offensiver am Mann, ein Problem für die Gastgeber und der Vorsprung schmolz. Es drohte zu kippen, doch Pajovič dirigierte das Team zurück in die Spur. Mit 18:11 ging es in die Pause.
Pajovič musste reagieren
Rumänien erwischte den besseren Start aus der Pause heraus und nach acht Minuten zog Pajovič die Handbremse mit einem Timeout – Österreich hatte bereits zwei Tore verloren. Rumänien deckte die Aufbauspieler direkt – schon in der ersten Hälfte ein probates Mittel. Es war eine knusprige Situation, Arbeitswille im Angriff notwendig gegen die aggressiv deckende Verteidigung. Immer wieder sorgte Österreich für eine Überzahl, Eichberger ging für einen zweiten Kreis vom Feld. Zehn Minuten vor dem Ende war der Arbeitstag für den Steirer auch fast erledigt. Fast, denn Constantin Möstl durfte zwischen den Stangen sein internationales Konto eine wenige aufpolstern. Aber nicht zu lange, denn mit der Schlussoffensive der Rumänen wurde es noch einmal etwas hektisch und Eichberger war aufgezuckert.
Auffällig: Österreich musste nur zwei Mal in Unterzahl spielen. Die Verteidigung war sehr diszipliniert gegen die körperlich überlegenen Rumänen. Die Färinger sind unterdessen kleingewachsen und schneller - die Taktik wird sich bis Sonntag also ändern müssen.