Österreich musste seine Nummer eins Emanuel Schöpf vorgeben, der Bludenzer hatte in seinem Single einen Kreislaufkollaps erlitten und musste nach zwei erfolgreichen Einsätzen im Achtel- und Viertelfinale für das Endspiel gegen Deutschland passen. Damit ging Österreich mit Florian Harca (Herren-Einzel 1), Bettina Bugl (Damen-Einzel), Marcel Weigl/Lukas Windischberger (Doppel) und Georg Stoisser (Herren-Einzel 2) ins Rennen um das vierte WM-Gold für rot-weiß-rot nach 2010, 2012 und 2018. Deutschland stellte mit Max Plettenberg, Nathalie Vogel, Cornelius Radermacher/Thorsten Lentfer und Christian Wiessner eine starke Truppe auf. Team-Deutschland war im FIR World Cup ungesetzt, musste daher eine Runde mehr als Österreich bestreiten. Da die deutschen Athletinnen und Athleten auf der FIR World Tour in den letzten Jahren coronabedingt nicht sehr aktiv waren, spiegelten die Weltranglisten nicht das Spielniveau wider. Nach dem Ausfall des Weltranglisten-Siebenten Emanuel Schöpf war Österreich in der Außenseiter-Rolle.
Harca enttäuscht über Tennissatz
Die Hoffnungen ruhten auf der neuen Nummer eins Florian Harca, der gegen Plettenberg nach 3:11 im Tischtennis, 11:3 im Badminton, 3:11 im Squash als Favorit in den Tennissatz ging. Doch der Deutsche zog dem österreichischen Nachwuchs-Ass (U21-Vize-Weltmeister in Wien) mit seinem defensiven Spiel den Nerv. Ein 11:9 im Tennis schaute letztlich heraus. "Ich bin sehr enttäuscht über meinen Tennissatz. Ich darf gegen Max nicht so viele Punkte verschenken", so der niedergeschlagene Wiener, der im After-Match-Interview besonders an seiner Niederlage zu leiden schien. Bettina Bugl hielt gegen die ehemalige Einzel-Weltmeisterin Nathalie Vogel gut mit und verlor mit 30:41 nach vier Sätzen. Das Doppel ging mit 42:35 an Weigl/Windischberger und so musste das letzte Tennis-Einzel zwischen Georg Stoisser und Christian Wiessner die Entscheidung bringen. Der Deutsche hatte im Halbfinale Nervenstärke bewiesen, als er einen 0:9-Rückstand im Tennis gegen den Weltranglisten-Vierten Kresten Hougaard – dank Gummiarm – noch in einen Sieg gegen Dänemark verwandeln konnte. Ein Zwei-Punkte-Vorsprung reichte Österreichs Nummer zwei nicht – bei 8:11 verwandelte Wiessner den Matchball um kurz vor ein Uhr morgens und sicherte damit Deutschland den WM-Titel im FIR World Cup.