Gebe es einen Preis für die erfolgreichste Familie des Jahres, wäre die Wahl wohl keine schwere. Bei der diesjährigen Galanacht des Sports räumten die Aigners gleich doppelt ab. Johannes schnappte sich den Niki für den Sportler des Jahres mit Behinderung, Schwester Veronika setzte sich in dieser Kategorie bei den Frauen durch. „Dieser Preis ist besonders, da du es als Sportler nicht selbst in der Hand hast. Dass wir da jetzt gewonnen haben, ist natürlich schon ganz speziell“, erklärte der 17-Jährige.
Für seine ältere Schwester war es bereits die zweite Auszeichnung nach 2020, dementsprechend geübt zeigte sie sich: „Beim ersten Mal war ich völlig überfordert, jetzt konnte ich schon einschätzen, wie schwer die Trophäe ist und sozusagen darauf hintrainieren“, scherzte Veronika, für die es der „größte Preis in ganz Österreich“ ist. Ob das Geheimnis in der Familie zu finden ist? „Im Prinzip trainieren wir selbstständig und schauen, dass wir individuell besser werden“, klärt Johannes auf, Tipps und Tricks von der Schwester gibt es also nicht so leicht.
Neben Johannes und Veronika ist auch Barbara Aigner im Para-Ski-Weltcup unterwegs, Schwester Elisabeth ist als Guide ist die vierte im Bunde. Gemeinsam mit den Eltern wurde auf der Gala ausgiebig gefeiert, nur Irmgard, ebenfalls schon oft als Guide im Einsatz, blieb zu Hause. „Es ist schön, dass Mama und Papa auch hier sieht und man sieht, wie stolz sie sind. Der Papa ist zum Beispiel dauernd am Fotografieren“, sagte Veronika, die in Sachen Gratulationen nach der Verleihung einen schweren Fehler beging: „Ich habe nur kurz auf mein Handy geschaut und es sofort bereut.“
Die Auszeichnung sei nicht nur die Krönung der sportlichen Leistungen, sondern auch Ausdruck der Bedeutung des gesamten Para-Sports, wie die Preisträgerin erklärt: „Als ich angefangen habe mit dem Sport haben wir die Reste bekommen nach der Einkleidung, also alles, was noch übrig war. Mittlerweile kriegen wir eine volle Ausstattung.“ Doch nicht nur die Unterstützung des Verbandes sei für Sportlerinnen wie Aigner wichtig, auch die Aufmerksamkeit der gesamten Sportwelt mache sich nach und nach bemerkbar: „Wir sind jetzt öfter im Fernsehen zu sehen, sind bei der FIS mit dabei und haben Weltcup-Rennen. Gott sei Dank wird der Para-Sport präsenter, es gibt nämlich genug Menschen, die eine körperliche Beeinträchtigung haben, aber nichts machen.“