Der WM-Fünfte Felix Auböck hat in seinem ersten Langbahn-EM-Finale über 200 m Kraul die Bronzemedaille geholt. Der 25-Jährige kam am Montag in Rom auf eine Zeit von 1:45,89 Min. und distanzierte damit den viertplatzierten Italiener Marco de Tullio um 0,48 Sek. Der Titel ging in 1:42,97 Min. an den Rumänen David Popovici, der noch 17-Jährige holte damit wie auf WM-Ebene das Kraul-Double über 100 und 200 m.
"Ich bin überglücklich, vor allem, dass das Glück auf meiner Seite war", meinte Auböck nach seinem Medaillenlauf strahlend. "Ich habe versucht, nicht über die Medaille nachzudenken, einfach nur über das Rennen, wie ich mein bestes Rennen machen kann und einfach racen gegen die anderen und das andere in den Hintergrund zu setzen, was nicht einfach ist. Aber es hat heute funktioniert." Nach Platz sechs am Vortag im Semifinale lag der Niederösterreicher bei allen drei Wenden auf Rang sieben, war bei 150 m aber gut dabei und zündete auf der letzten Länge den Turbo.
"Ich bin nicht der Schnellste vorneraus und ich weiß, wenn, dann muss es hinten passieren", erklärte der Kurzbahn-Weltmeister über 400 m Kraul. Er hatte sich für die Titelkämpfe u.a. vorgenommen, die 200 m als seine zweite Hauptstrecke zu etablieren. Schließlich fehlten ihm nur 0,29 Sek. auf den zweitplatzierten Schweizer Antonio Djakovic. Popovici wiederum fehlten 0,97 Sek. auf den bei der Rom-WM 2009 vom Deutschen Paul Biedermann fixierten Weltrekord. Der Youngster hat auch ein Antreten über 400 m Kraul angedeutet – u. a. gegen Auböck.
Der wollte aber einmal den Moment genießen. "Diese Medaille bedeutet mir ganz, ganz viel. Ich habe nicht so viele, und jede Medaille ist etwas ganz Besonderes. Vor allem, da ich jetzt erst Medaillen gewinne mit 24, 25 Jahren. Ich habe davor mit meinem Trainer gesprochen, egal was ist, die letzten 15 m einfach durch und schau, dass du die Frequenz hochkriegst und einfach ins Finish hinein. Jetzt ist es wichtig, den Erfolg zu genießen und zur Siegerehrung gehen zu dürfen."
Für Auböck ist es die zweite EM-Medaille nach Silber über 400 m Kraul im Vorjahr in Budapest. Im weiteren Verlauf der Finalsession sind aus österreichischer Sicht in Semifinalläufen einerseits noch der Tiroler Bernhard Reitshammer und der Niederösterreicher Valentin Bayer über 50 m Brust im Einsatz, die beiden sind als Siebenter bzw. Elfter in die Vorschlussrunde eingezogen. Der Oberösterreicherin Lena Kreundl gelang das über 200 m Lagen als Siebentbester, dieses Semifinale ist für 19.07 Uhr angesetzt.
Der Kärntner Heiko Gigler war am Vormittag über 50 m Brust in 28,00 als 20., der Salzburger Luka Mladenovic in 29,06 als 40. ausgeschieden. Lena Grabowski schließlich, die Achte über 200 m Rücken, ließ ihre Saison in 1:03,32 Min. mit Rang 31 über 100 m Rücken ausklingen.