Die Top-Elite der österreichischen Golfer ist ab Donnerstag im spanischen Tarragona bzw. in St. Louis im Einsatz. Kehren Bernd Wiesberger und Lukas Nemecz nach einer längeren Pause auf die DP Worldtour zurück, ist es für Sepp Straka und Matthias Schwab auf der US-PGA-Tour Alltag, aber in einer leicht veränderten Form. Denn bei der Zürich Classic wird ein Teambewerb gespielt.
Länger kein Turnier mehr in den Beinen hat Wiesberger, der zuletzt Mitte März auf der PGA Tour spielte. Die längere Pause ergab sich auch dadurch, dass der Burgenländer sich heuer nicht für das Masters in Augusta qualifizieren konnte. „Es war hart für mich, dass ich beim Masters nicht dabei war“, gibt der 36-Jährige, der in den letzten Wochen intensiv mit seinen Trainern arbeitete, zu. „Wir sind auf einem guten Weg, glaube ich. Zuletzt haben sich einige Veränderungen, die wir durchgeführt haben, schon relativ gut angefühlt. Jetzt heißt es, diese auch im Wettkampf gut auf den Platz zu bringen“, erklärt Wiesberger, der in der Weltrangliste auf Rang 78 zurückfiel.
Bei der ISPS Handa Championship in Tarragona zählt der erste österreichische Ryder-Cup-Spieler zum engeren Favoritenkreis, wobei klar ist, dass für Wiesberger die fehlende Turnierpraxis schon ein gewisses Manko sein dürfte. Was hingegen bei Nemecz ganz das Gegenteil der Fall ist. Der Steirer glänzte beim Audi Circuit in Österreich, den er überlegen für sich entschied. Daher ist der 32-Jährige für die kommenden Wochen recht zuversichtlich, wobei er einen kleinen Dämpfer hinnehmen musste. „Als ich am Dienstag mit dem 3er-Eisen einen Schlag durchführte, habe ich mir einen Hexenschuss zugezogen. Gott sei Dank sind von der Tour fünf Physiotherapeuten vor Ort, die mich schon wieder halbwegs hingebracht haben“, erzählt Nemecz, der den Platz gut kennt, aber noch nie in einem so schwierigen Zustand vorfand. „Das Rough ist so hoch, die Grüns extrem hart und gewaltig schnell.“
Für die kommenden Wochen, Nemecz spielt jetzt vier Turniere in Serie, hat er sich einiges vorgenommen, will im Ranking weiter noch oben kommen. „Mein Spiel fühlt sich gut an, daher ist mein Ziel, die Tourkarte für die kommende Saison so bald als möglich fix in der Tasche zu haben.“ Der Steirer nimmt im Ranking der DP-Worldtour zurzeit Platz 60 ein. Nemecz geht heute um 9.40 Uhr (MEZ) auf die erste Runde, Wiesberger startet bereits um 8.45 Uhr. Dotiert ist das Turnier mit zwei Millionen US-Dollar.
Um mehr als das Vierfache (8,3 Millionen Dollar) geht es bei der Zürich Classic of New Orleans. Beim Teambewerb wird abwechselnd Fourballs (auch Vierball oder Bestball genannt) und Foursomes (klassischer Vierer) gespielt. Straka wird beim prestigeträchtigen Turnier mit Greyson Sigg antreten. Der Wiener, der zurzeit in der Form seines Lebens ist, hofft, dass er mit Sigg um einen Spitzenplatz mitmischen kann.
Auf Wunsch der Agentur GSE, die Schwab managt, wird der Steirer mit dem Amerikaner Doug Ghim eine Paarung bilden. „Doug ist auch bei GSE, daher war es auch sponsorentechnisch eine logische Entscheidung“, erklärt der Steirer. Ghim, die ehemalige Nummer eins der Amateur-Weltrangliste, zeigte zuletzt bei der Players Championship mit einem geteilten sechsten Rang groß auf. „Bei mir steht die Absicherung der PGA Tourkarte für die nächste Saison absolut im Vordergrund. Daher hoffe ich, dass ich mit Doug gut harmoniere und wir viele Punkte für den FedEx-Cup mitnehmen können“, erklärt Schwab.
Mario Kleinberger