Wenn am Wochenende im niederösterreichischen Wang die Saison der Stocksport-Staatsliga mit dem Final-Four ein Ende findet, werden dabei nicht nur die besten Mannschaften des Jahres gekürt. Vielmehr ist es die Krönung einer historischen Saison, wie Generalsekretär Michael Brantner vom Bund Österreichischer Eis- und Stocksportler (BÖE) verrät. "Es ist ein letzter Schritt in Richtung Normalität, nach einer für uns alle ungewöhnlichen Saison."
Keine Fans, kein Abklatschen, kein Feiern - so sah der Großteil des Grunddurchgangs im österreichischen Stocksport aus. Mit einem eigens erstellten Konzept versuchte der Verband Infektionen zu vermeiden. Vor jeder Partie standen Tests auf dem Programm. "Das war schon komisch, da man immer ein wenig nervös war, ob man spielen darf oder nicht", erklärt Brantner, der als Spieler mit Leoben am Wochenende den Titel holen will. Beim Semifinale am Samstag und den entscheidenden Finalspielen am Sonntag rechnen die Veranstalter wieder mit hunderten Fans in der Halle. "Das pusht einen in den entscheidenden Momenten und es macht vielmehr Spaß, als bei Geisterspielen alles und jeden zu hören."
Neben Brantner und seinem Verein EV Tal Leoben steht bei den Herren auch die Mannschaft aus Voitsberg im Finale. Während die Obersteirer auf den Hausherren aus Wang treffen, müssen sich die Weststeirer gegen Strasswalchen beweisen. Gelingt beiden Teams ein Erfolg, winkt ein rein steirisches Finale. Mit dem Endspiel planen auch die Damen des ESV Vornholz. Der vielfache Meister in der Damen-Staatsliga geht als Favorit in das entscheidende Final-Four und trifft am Samstag auf den GSC Liebenfels.
Während das Turnier am Wochenende den Höhepunkt im nationalen Stocksport markiert, könnte international in naher Zukunft ein Großevent hinzukommen. Im Sommer soll der internationale Verband IFI in das IOC aufgenommen werden, bereits bei den Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina könnten dann erstmals olympische Medaillenentscheidungen im Stocksport fallen. "Das würde mit Sicherheit einen Hype auslösen und viele Sachen, vor allem in der Nachwuchsarbeit, erleichtern. Das wäre die absolute Krönung für unseren Sport", meint Brantner dazu.