Das erste Mal "seit sehr Langem" saß GAK-Wasserspringer Dariush Lotfi wieder einmal am Flughafen. Ziel-Destination Tokio. Dort findet der Weltcup der Wasserspringer statt. Zum ersten Mal ist der Steirer bei einem Weltcup-Bewerb dabei. Und er hat ein erklärtes Ziel: Tokio. Dann aber die Olympischen Spielen. Realistisch? Durchaus.
"Wenn ich ins Semifinale einziehe, dann bin ich fix bei den Spielen", sagt der Steirer. 18 Olympia-Startplätze sind beim Weltcup in Tokio noch zu holen - einige werden unter den besten 18 sein, die ihr Ticket bereits haben. Und dann kommt noch dazu, dass bei den Spielen nur zwei Athleten je Land antreten dürfen. "Wenn also schon zwei Chinesen wegen der Weltmeisterschaft qualifiziert sind und zwei andere qualifizieren sich für das Halbfinale", setzt Lotfi zur Erklärung an. Und man merkt, dass er sich viele Gedanken gemacht hat, wieviele Wege noch nach Tokio - zu den Olympischen Spielen - führen.
Er weiß aber auch: Es liegt an seiner Leistung, an ihm. "Ich fühle mich stark. Viel stärker im Vergleich zum Vorjahr", sagt er. "Ich habe wirklich viel und hart trainiert." Die letzten Tage in Wien. "Wir haben das Beste daraus gemacht", sagt Lotfi. Dabei hatte es kurz den Anschein, als würde der Steirer um seine Qualifikationschance gebracht.
Der Weltcup in Tokio, die letzte Qualifikations-Chance, wurde nämlich abgesagt - das Corona-Sicherheitskonzept des Veranstalters entsprach nicht den Vorstellungen des Weltverbandes. Es wurde nachgebessert - und wird jetzt doch gesprungen. Außer dem Hotel und dem Bad wird er nichts zu sehen bekommen. "Die Voraussetzungen sind nicht optimal, aber ich bin sehr froh, dass ich überhaupt die Chance bekomme, zu zeigen, was ich kann", sagt Lotfi. Wenn es am 3. Mai - da findet der Bewerb vom 10-Meter-Brett statt - für die Olympia-Qualifikation reicht, gut. Sonst sind die Spiele in Paris 2024 das große Ziel.
Mit einem kleinen Abstecher: Ab 10. Mai findet in Budapest die Europameisterschaft statt. Durchaus ein adäquater Ersatz-Höhepunkt, wenn es für die Olympischen Spiele nicht reicht. Da startet Lotfi nicht nur vom 10-Meter-Turm, sondern auch vom 1-Meter-Brett. Und da ist klar: Mit dem Halbfinale gibt er sich nicht zufrieden. "Da will ich dann ins Finale."