Nun ist auch der Pferdesport von einer neuen Virus-Variante betroffen. Nach dem Ausbruch des neuartigen Herpes-Virus bei einer Springreit-Serie in Valencia sind laut Weltverband FEI sechs Pferde gestorben. Am Donnerstag wurde auch aus Deutschland der Tod eines Tieres gemeldet, das zuvor in Valencia gewesen war. In Doha, wo am Wochenende die hochdotierte Global Champions Tour startet, wurden zwei Pferde eines deutschen Reiters positiv getestet, die FEI gab aber Entwarnung.
Die zwei betroffenen Pferde von Sven Schlüsselburg waren zuvor in Spanien gewesen und von dort noch vor Bekanntwerden der Infektionen nach Katar geflogen worden. Der FEI-Chefveterinär Göran Akerström beruhigte in einer Mitteilung. Es bestehe in Doha kein Risiko, da diese Pferde nicht mit anderen Vierbeinern in Kontakt gewesen seien. In Doha ist auch der Österreicher Max Kühner am Start. Auch aus Florida wurde inzwischen ein positiver Test gemeldet.
Der Deutsche Hilmar Meyer, der seit Ende Jänner mit mehr als 20 Pferden und mehreren Reitern in Valencia ist, zeigte sich in einem Video auf der Website des "Reitsport"-Magazins schockiert über den Umgang mit dem Ausbruch durch die Organisation, den spanischen Verband und auch die FEI.
"Die ersten Fälle von Pferden mit Fieber waren bereits Anfang Februar und die Organisation und die FEI waren sich dessen bereits bewusst. Diese Fälle wurden absichtlich zurückgehalten und es wurde uns erst klar, dass etwas nicht stimmte, als unsere Pferde Fieber bekamen", kritisierte Meyer. Zahlreiche Pferde sollen erkrankt sein und kämpfen um ihr Leben. Die Serie hätte laut Meyer mindestens eine Woche früher abgebrochen werden müssen. Dann hätte man noch die Chance gehabt, gesunde Pferde nach Hause zu bringen, meinte der Pferdebesitzer.
Das Herpes-Virus kann bei Pferden durch hohes Fieber, Nervenschädigungen und Lähmungserscheinungen zu bleibenden Schäden oder zum Tod führen.