Die Neuerungen
Mit bis zu 1000 Zusehern pro Session dürfen die Darts-Fans erstmals seit März wieder in England live dabei sein. Bei Turnieren außerhalb Englands war dies im Herbst schon im kleinen Rahmen möglich. Allerdings gibt es für die Rückkehr der Fans strenge Vorschriften. So ist etwa eine Kostümierung nicht erlaubt. Auch die sonst so ausgelassene Stimmung wird diesmal etwas gedämpfter sein, da das Anstimmen von Fangesängen grundsätzlich nicht gestattet ist.
Alkoholische und alkoholfreie Getränke sowie Speisen werden nach einer Bestellung per App direkt zum Tisch serviert. Zudem werden nur Vierertische verkauft, die von Personen aus demselben Haushalt belegt werden. Allerdings sind Fans nicht an allen Tagen zugelassen. Zum WM-Start am 15. Dezember dürfen Zuseher in den Alexandra Palace. Ab dem 16. Dezember muss das Turnier dann vorläufig ohne Zuschauer auskommen, erst ab 27. Dezember dürfte es wieder möglich sein, vor Publikum zu spielen.
Für alle Fans besteht eine Maskenpflicht. Eine Neuerung gibt es auch beim Spielmodus. Der Set-Modus hat zwar nach wie vor Bestand. Kommt es allerdings im Entscheidungssatz zum 2:2, so entscheidet nun sofort das fünfte Leg des Satzes über den Spielausgang. Hier wurde bislang auf eine Zwei-Leg-Differenz – bis zu maximal elf Legs – gespielt. Wie üblich: 501 double out, am besten mit neun Darts.
Die Favoriten
Zweifelsfrei zählen Michael van Gerwen, Peter Wright und Gerwyn Price als Top drei der Welt zu den allergrößten Favoriten auf den Turniersieg. In diesem Jahr gab es allerdings sechs verschiedene Major-Sieger. Die Tatsache, dass frühere Weltmeister wie Gary Anderson, Adrian Lewis oder Rob Cross nicht zum engeren Favoritenkreis zählen, zeigt, dass die Weltelite nun deutlich breiter aufgestellt ist. Auch die Dominanz von van Gerwen wurde in diesem Jahr durchbrochen. Mit je drei Major-Siegen waren Wright und Price die größten Titelhamster im Jahr 2020.
Der frühere Juniorenweltmeister Dimitri van den Bergh aus Belgien konnte sich ebenso wie der Portugiese Jose de Sousa in die Weltspitze spielen. Gemeinsam mit den Engländern Michael Smith, Nathan Aspinall und James Wade sind sie die gefährlichsten Konkurrenten für die Top drei. Die Nummer eins der Welt ist nach wie vor van Gerwen. Doch aufgepasst: Kommt van Gerwen bei dieser WM nicht eine Runde weiter als Peter Wright, so verliert der Niederländer seine Platzierung als Nummer eins.
Der Österreicher
Mensur Suljovic ist heuer der einzige österreichische Vertreter bei der WM. Der Wiener ist an Position 20 und daher für die zweite Runde gesetzt. Am 23. Dezember trifft er auf den Sieger der Partie Matthew Edgar (ENG/Weltranglisten-66.) gegen Maik Kuivenhoven (NED/73.).
Während Kuivenhoven zu Jahresbeginn stark aufspielte und auch Suljovic auf der Pro Tour besiegte, sorgt Edgar mit seinem YouTube-Kanal „Edgar TV“ immer wieder für Unterhaltung im Spielerlager. Die Favoritenrolle liegt in Runde zwei klar bei Suljovic. In der dritten Runde könnte ein Duell gegen Doppelweltmeister Gary Anderson aus Schottland warten.
Die Frauen
Nach ihrem historischen Erfolg mit zwei Siegen im Vorjahr verpasste Fallon Sherrock diesmal die WM. Trotzdem sind erneut zwei Frauen qualifiziert. Die in Jamaika geborene Engländerin Deta Hedman ist im Damen-Darts eine lebende Legende und schaffte es im Alter von 61 Jahren erstmals zur PDC-WM. Bereits 2005 mischte sie die UK Open auf und erreichte die vierte Runde.
Lisa Ashton ist die erste und bislang einzige Dame, die sich bei der PDC eine Tourkarte sichern konnte. Ashton hat sich längst auf der Profi-Tour etabliert und ist die Nummer eins der Damen. Hedman trifft in Runde eins auf Andy Boulton, Ashton bekommt es mit Adam Hunt zu tun.