Somit hat Christian Lindner mit der Eröffnung, bei der er aufhorchen ließ, seinen ersten offiziellen Akt gesetzt: „2026 werden wir olympisch sein!“ Ganz dem Weg seines Vorgängers verschrieben, ist er sich der Spiele von Mailand und Cortina d’Ampezzo „zu 95 Prozent“ sicher. Worauf sein Optimismus beruht?
„Ich habe aus den Kreisen des Internationalen Olympischen Komitees und aus Italien viel positive Rückmeldung erhalten. Außerdem ist es auch eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Immerhin ist bislang jeder Sport, der in das ,Olympic Movement‘ aufgenommen wurde, auch zu den Spielen gekommen.“ In dieses „Wartehäuschen“ im Zeichen der fünf Ringe ist der Sport im Vorjahr eingezogen.
Chancenlose Exoten wie bei der WM (26 Nationen sind dabei) soll es bei Olympia nicht geben. „Wir werden zwischen acht und zehn Nationen haben“, sagt Lindner. Jeweils einer pro Kontinent, dazu die besten Nationen der vorangegangenen WM.
Die Image-Ausrichtung ist klar. „Wir können jetzt nicht einfach so zu einer hippen Sportart werden. Unser Schlüssel ist die Tradition.“ Darum wird auch das Mannschaftsspiel ins Rennen geschickt, nicht das athletische Weitschießen.
„Von 300.000 Sportlern weltweit sind nur fünf Prozent im Weitensport“, erklärt Lindner. Dessen Wahl zum Präsidenten war nicht die einzige Entscheidung der Vollversammlung, bei der Österreich eine Abfuhr erhielt. Denn der vom heimischen Verband BÖE vorgeschlagene Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten (mit Agenden Sport) wurde abgelehnt.
Der Steirer Hans Manfredi ging in der Kampfabstimmung mit kolportierten 1:21 Stimmen unter – gegen einen anderen Österreicher: Georg Smounig. Der aber war vom deutschen Verband nominiert worden.