Die Sensation ist perfekt: Fallon Sherrock bleibt weiter die große Sensation bei der Darts-Weltmeisterschaft in London. Die Engländerin, die als erste Frau eine Partie bei der PDC-WM gewinnen konnte, besiegte in der zweiten Runde den Österreicher Mensur Suljovic, die Nummer elf der Weltrangliste. Der 3:1-Sieg und der damit verbundene Einzug in die dritte Runde ist gleichzusetzen mit dem größten Erfolg ihrer Karriere. Und auf die Frage, ob sie auch den Titel gewinnen könne, lautete die selbstbewusste Antwort der Mutter eines fünfjährigen Sohnes: "Warum nicht?"
Die Partie startete mit einem stark auftretenden Suljovic, der schnell mit 2:0 in Führung ging. Doch er vergab drei Darts, um den ersten Satz ins Trockene zu bringen. Sherrock nutzte die Chance zum Anschluss und legte mit einem Finish von 131 Punkten zum 2:2 nach. Das Publkum im Alexandra Palace rastete erstmals aus. Noch mehr, als Sherrock dank einer Doppel-20 das 3:2 sicherstellte und auf 1:0 in Sätzen stellte.
Nach kurzer Pause machte die Engländerin gleich weiter. Dank einer sensationellen 83,3-prozentigen Checkout-Quote lag sie im zweiten Satz schnell 2:0 in Front. Doch Österreichs Nummer eins drehte diesmal den Spieß um und sorgte mit drei Leg-Gewinnen in Serie für den Satzausgleich zum 1:1 - unter kräftigen Buhrufen der tausenden Fans, die geschlossen hinter Sherrock stand.
Die nächste Sensation ist perfekt
Wie ein Spiegelbild des ersten Satzes verlief der dritte Durchgang. Suljovic führte mit 2:0 in Legs. Nach dem Ausgleich von Sherrock, unter anderem mit einem Elfdarter zum 2:2, hatte Suljovic beim Stand von 40 Punkten drei Set-Darts. Er vergab erneut alle drei und Sherrock ließ sich nicht zwei Mal bitten und stellte auf 2:1 in Sätzen.
Die Britin spielte angetrieben vom enthusiasmierten Publikum weiter ganz stark und holte sich das Break zum 1:0 im vierten Satz. Aber mit dem Treffer auf sein Problemfeld, der Doppel-20, gelang dem Wiener postwendend das Re-Break zum 1:1. Am Ende behielt sie ihre Nerven und sorgte mit einem Treffer auf das Bulls Eye für das 3:1 in Sätzen.
"Ich kann es nicht glauben, ich habe einen gesetzten Spieler hinausgeworfen", sagte die 25-Jährige überglücklich. Der große Unterschied am Ende: Sherrock hatte eine Checkout-Quote von 69 Prozent. Suljovic kam nicht über 36 Prozent hinaus. Das Märchen geht weiter.