Der Marathon der Männer bei den 17. Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha wird heute planmäßig stattfinden. Der Internationale Leichtathletik Verband informierte die Teilnehmer, dass die "Wet Bulb Globe Temperature" um die 29,5 Grad betragen soll. Das liegt zwischen den 28 und 30,9 Grad, mit denen man in den vergangenen sechs Monaten geplant hatte. Gestartet wird um eine Minute vor Mitternacht Ortszeit (22.59 Uhr MESZ), mit dabei ist auch der Österreicher Lemawork Ketema.
Die "Wet Bulb Globe Temperature" (WBGT) ist der anerkannte internationale Standard für die Messung von Hitze, Feuchtigkeit und thermischen Belastungen. Die Medizinischen Richtlinien der IAAF (künftig World Athletics) empfehlen, bei Ausdauerbewerben, bei denen die WBGT über 28 Grad liegt, Sondermaßnahmen zu treffen.
Ein Sensor wird geschluckt
Der gebürtige Äthiopier Ketema, der als Flüchtling nach Österreich kam, sagte vor dem heutigen Marathon: "Wichtig ist die Gesundheit. Ich bin gut vorbereitet und gebe mein Bestes." Aufgabe seines Betreuerteams ist es, ihn zu bremsen, wenn er es zu schnell unterwegs ist. Und ihn zu kontrollieren: Das Risiko bei wohl knapp 29 Grad Lufttemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit Hochleistungssport zu betreiben, will man mit Hilfsmitteln minimieren. Und um Erfahrungswerte für die Olympischen Spiele 2020 zu bekommen, wird Ketema im Rahmen des Projekts "Beat the Heat" wie andere Athleten einen Sensor schlucken, wo u. a. die Körpertemperatur laufend gemessen wird. Vor einem Probelauf hatte er - handgemessen - 36,5 Grad, nach 10 Kilometern in 38 Minuten waren es 38 Grad und damit leichtes Fieber.
In bisher fünf von sechs Straßenbewerben bei der WM wurde noch bei keinem Athleten ein Hitzschlag diagnostiziert, teilten die Veranstalter mit. Im Rahmen des 20 Kilometer Gehens der Männer in der Nacht von Freitag auf Samstag suchten vier Athleten das Medical Centre an der Strandpromenade Corniche auf, auf der Rundkurs liegt. Es siegte der Japaner Toshikazu Yamanishi in 1:26:34 Stunden.