Christian Coleman posierte mit der US-Fahne im Stadion und vor der Tafel, auf der die Siegerzeit stand: 9,76 Sekunden. Er hatte gerade den WM-Titel über 100 Meter in neuer Jahresweltbestzeit gewonnen und vor seinem Landsmann und Titelverteidiger Justin Gatlin (9,89) und dem Kanadier Andre de Grasse (9,90) triumphiert.
Dass beim neuen Weltmeister die (Doping-)Zweifel mitlaufen, ist nicht verwunderlich. Doleman durfte ja trotz dreier verpasster Dopingkontrollen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha starten. Denn die Anti-Doping-Agentur der USA (USADA) zog ihre Anklage gegen den mit 9,81 Sekunden Jahresschnellsten zurück, weil sich der WM-Zweite über 100 Meter die drei verpassten Tests nicht innerhalb von zwölf Monaten geleistet habe. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und die unabhängige Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF waren nicht gegen diese Entscheidung vorgegangen und verzichteten auf einen möglichen Einspruch.
"Der größte Befürworter"
Er trainiere hart, trinke "Wasser" und "Powerade", ruhe sich aus und arbeite am nächsten Tag noch härter: "Deshalb habe ich noch nie einen Dopingtest nicht bestanden", sagte Coleman und versicherte, er werde jeden Test bestehen. "Ich bin der größte Befürworter eines sauberen Sports." Und: "Ich sollte mich nicht verteidigen müssen, aber zum ersten und letzten Mal - ich nehme keine Nahrungsergänzungsmittel oder Proteinpulver - nicht einmal legal, um bei der Regeneration zu helfen", schrieb der 23-Jährige noch vor seinem Gold-Lauf auf Instagram.