Die Snooker-Weltmeisterschaft in Sheffield hat nach 17 Wettkampftagen einen würdigen Titelträger. Mark Selby gewann mit einem 18:15-Finalsieg über John Higgins nach 2014 und 2016 seinen insgesamt dritten WM-Pokal und ist nach den Legenden Steve Davis, Stephen Hendry und Ronnie O'Sullivan erst der vierte Spieler, der seinen Titel erfolgreich verteidigen konnte. "In einem Atemzug mit diesen Leuten genannt zu werden, ist etwas ganz Besonderes für mich", sagte Familienvater überglücklich.
Einmal mehr zeigte Selby, warum er die Nummer eins der Weltrangliste und der wohl vielschichtigste Snooker-Profi aller Zeiten ist. Kein anderer Spieler vereint es, im Lochspiel, der Safety-Genauigkeit und der taktischen Raffinesse auf derartigen Topniveau zu agieren.
Sensationelles Comeback
Dass der Engländer auch mental über allen zu stellen ist, bewies Selby im Endspiel gegen seinen schottischen Kontrahenten. Schier aussichtslos lag der 33-Jährige mit 4:10 im Hintertreffen. Doch der Mann aus Leicester blieb immer ruhig und drehte sensationell die Partie - mit zehn von elf gewonnen Frames in Serie stellte er auf 14:11. Ein Rückstand, den Higgins nicht mehr aufholen konnte.
Selby, der sich mit Siegen über Fergal O'Brien, Xiao Guodong, Marco Fu und Ding Junhui (der Ronnie O'Sullivan im Viertelfinale bezwang) ins Finale gekämpft hatte, erhält für den Titel 375.000 Pfund (rund 443.000 Euro) und bleibt natürlich die Nummer eins der Welt. Higgins, der zuvor Martin Gould, Mark Allen, Kyren Wilson und Barry Hawkins eliminiert hatte, darf sich mit 160.000 Pfund (rund 189.000 Euro) trösten.