Der US-Fernsehsender ESPN berichtete über nicht näher erklärte mentale Probleme Furys und laut der Korrespondenz beider Lager steht der Boxer "in absehbarer Zukunft nicht zur Verfügung".
"Wladimir ist total enttäuscht", sagte Klitschko-Mananger Bernd Bönte ESPN. "Wladimir wird als Geisel von diesem Kerl gehalten. Er will kämpfen, er trainiert. Und jetzt? Der erste Kampf war vor fast einem Jahr." Jetzt seien die Weltverbände gefordert, eine Entscheidung hinsichtlich der Titel zu treffen. "Aber das liegt nicht in unseren Händen. Wir hoffen, dass Wladimir bald wieder kämpfen kann."
Falls Fury längere Zeit nicht antritt, können die Weltverbände ihm die Titel wegen Inaktivität aberkennen und als vakant erklären. Hennessy soll an das Klitschko-Lager geschrieben und sein "tiefstes Bedauern" mitgeteilt haben. Fachärzte hätten festgestellt, Fury sei nicht in der Verfassung, den Rückkampf zu bestreiten. Er müsse "behandelt werden, bevor er in den Ring zurückkehrt".
Schon die zweite Absage
Bereits den ersten Rückkampf-Termin gegen Klitschko am 9. Juli hatte Fury platzen lassen. Damals gab er eine Knöchelverletzung an. Wenige Tage später war er während der Fußball-EM in Frankreich trinkend und tanzend mit englischen Fans in einer französischen Bar fotografiert worden.
Zudem steht Fury unter Dopingverdacht. Im Frühjahr vergangenen Jahres soll er positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet worden sein. Fury bestreitet ein Dopingvergehen. Die britische Anti-Doping-Agentur (UKAD) hat Fury am 4. November zur Anhörung geladen. Beobachter kritisieren, dass das Verfahren ungewöhnlich lange dauert.
Der Brite hatte Klitschko im November vergangenen Jahres in Düsseldorf überraschend durch einen einstimmigen Punktsieg bezwungen. Seither will der 40-Jährige Fury zum Rückkampf zwingen und die Gürtel zurückerobern.