„Land der Berge, Land am Strome, Land der Äcker...“ – wer hätte gedacht, dass die erste Zeile der österreichischen Bundeshymne die Ausgangslage zur diesjährigen Sportlerwahl nahezu ideal beschreibt. Denn sowohl in der Einzelwertung, wie auch bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres, sind zahlreiche Athletinnen und Athleten nominiert, die weitestgehend in den Bergen beheimatet sind. Unter die Top-3 der Männer schafften es mit Slalom-Weltcupsieger Manuel Feller und Skisprung-Gesamtweltcupsieger Stefan Kraft gleich zwei ÖSV-Asse, die auf unterschiedliche Weise die Berge dieser Welt bezwingen. Komplettiert wird das winterliche Aufgebot von Cornelia Hütter bei den Frauen, die sich beim Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm sensationell die kleine Kristallkugel für den Abfahrts-Weltcup sicherte. Konkurrenz bekommt die Steirerin von Jessica Pilz, die mit ihrer Olympia-Bronzenen im Klettern begeisterte – wenn auch an einer künstlichen Bergwand.
Apropos Olympia. Bei den Sommerspielen fühlte sich die rot-weiß-rote Equipe vor allem am Strome, oder besser gesagt im Wasser, wohl. Vor der Küste Marseilles krönte sich Publikumsliebling Valentin Bontus in eindrucksvoller Manier zum Olympiasieger im Kitesurfen. Der 23-jährige Shootingstar macht den Landsmännern Kraft und Feller bei der Wahl zum Sportler des Jahres Konkurrenz. Als Mannschaft des Jahres sind mit Lara Vadlau und Lukas Mähr zwei weitere Segel-Asse nominiert. Das Duo schnappte sich in der 470er-Mixed-Klasse Gold und stellte eindrucksvoll Österreichs Status als „Segelnation“ unter Beweis.
Neue Preisträger
Konkurrenz bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres bekommt das Segel-Duo von Männern, die auf den Äckern dieses Landes unterwegs sind – zumindest dann, wenn man die Rasenqualität einiger Fußball-Klubs mit einem Augenzwinkern beschreibt. Das ÖFB-Nationalteam unter der Leitung von Teamchef Ralf Rangnick sorgte bei der EM-Endrunde in Deutschland mit mutigen Auftritten für eine wahre „Europhorie“, ehe im Achtelfinale gegen die Türkei das bittere Aus kam. Der SK Sturm spielte sich im ÖFB-Cup bis ins Endspiel und sicherte sich dort gegen Rapid den zweiten Cup-Triumph in Folge. Viel größer war bei der Mannschaft von Christian Ilzer aber die Freude über den Meistertitel in der österreichischen Bundesliga – den ersten seit der Saison 2010/11.
Den ersten Titel seit 1971 feierte indes Victoria Hudson im abgelaufenen Jahr. Die EM-Goldene der Speerwerferin in Rom war der erste volle Erfolg bei einer Leichtathletik-Europameisterschaft seit 53 Jahren. Bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres muss sie sich gegen Ski-Ass Conny Hütter und Olympia-Medaillengewinnerin Pilz durchsetzen. Was schon jetzt klar ist: Österreich bekommt eine neue Sportlerin und einen neuen Sportler des Jahres – niemand aus den Top-3 durfte die Auszeichnung bereits entgegennehmen. Spektakulär wird der Abend in der Wiener Stadthalle aber ohnehin. Die Eröffnung steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Austropop und begeistert mit einem speziellen Show-Act. Außerdem darf sich Tennis-Ass Dominic Thiem auf den „Special Award“ freuen – übergeben von niemand Geringerem als David Alaba, der extra aus Madrid anreist. Durch den Abend führen 2024 erstmals zwei Frauen: Miriam Weichselbraun und Karina Toth.