Am Abend vor dem alpinen Ski-Teambewerb bei den Olympischen Winterspielen in China ist es noch einmal richtig hektisch geworden. Nicht wegen der Verlegung der finalen Medaillenentscheidung um einen Tag, sondern weil das IOC nur noch Medaillen an jene Athletinnen und Athleten vergeben wollte, die auch zum Einsatz kommen. Wie Patrick Riml, der Alpin-Hochleistungschef im Österreichischen Skiverband erklärte, wurde die Regeländerung nach Protesten rückgängig gemacht.
Niemand habe davon gewusst, erklärte Riml im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Um zehn nach acht haben sie eine Whatsapp geschrieben, dass nur die Athleten eine kriegen, die auch wirklich fahren. Dann ist es natürlich rund gegangen." Alle Nationen seine davon überrascht worden, die Kommunikation von Seite des Internationalen Olympischen Komitees sei nicht gut gewesen.
Riml: "Bin froh, dass sie das eingesehen haben"
Ersatzleute seien wichtig wegen möglicher Verletzungen während des Bewerbs, so Riml. "Bei anderen Mannschaftssportarten kriegt auch jeder eine Medaille. Auch wenn ein Eishackler oder ein dritter Goalie nicht im Spiel ist, dann kriegt er auch seine Medaille. Ich verstehe das nicht, warum das auf einmal anders sein sollte. Ich bin froh, dass sie das eingesehen haben, dass das keinen Sinn macht." Beim Goldmedaillengewinn für Österreich kamen kamen Stefan Brennsteiner, Katharina Liensberger, Johannes Strolz und Katharina Truppe zum Einsatz, Katharina Huber und Michael Matt waren Ersatz.
Froh war Riml freilich auch über die Verlegung des Teamevents in Yanqing um einen Tag. "Es ist ein spannender Bewerb. Und man hat gesehen, dass die Nationen mit den ganzen Hochkarätern aufgefahren sind. Es war eine super Leistung von unserem Team. Dass wir das so abschließen können, ist natürlich sehr erfreulich."
Frauen-Rennsportleiter Christian Mitter war vom Niveau angetan. "Das ist natürlich eine superschöne Arena, die erinnert mich schon ein bisserl an Zürs. Wenn man auf so Hängen fährt, wo man wirklich sportlich was ausrichten kann, ohne dass das Glück entscheidet, dann ist es schon ein Bewerb, der Zukunft hat."
Sieben Medaillen für Österreichs Skifahrer
Österreichs Alpine beenden die Winterspiele mit sieben Medaillen in elf Rennen, in den Einzelbewerben gewann Matthias Mayer Gold im Super-G und Bronze in der Abfahrt, Johannes Strolz Gold in der Kombination und Silber im Slalom, Mirjam Puchner Silber im Super-G sowie Katharina Liensberger Silber im Slalom.
"Die Erwartungen sind sicher erfüllt, da muss man zufrieden sein. Sieben Medaillen bedeuten starke Olympische Spiele. Sicher trauert man den vierten Plätzen nach, man muss dann aber auch sehen, dass man mit ein paar Hundertstel auch Goldmedaillen gewonnen hat", sagte Riml. Wichtig sei gewesen, in jedem oder fast jedem Bewerb konkurrenzfähig gewesen zu sein. "Das haben wir fast geschafft, da müssen wir sehr zufrieden sein. Es haben auch viele Athleten die Höchstleistungen auf den Punkt gebracht. Da sind wir gut ausgestiegen."
Die Arbeit des gesamten Teams lohnte sich
Riml war bereits am 25. Jänner nach China aufgebrochen, es wartete ob der unbekannten Strecke und schwierigen Windbedingungen viel Arbeit. Wie viele Betreuer im Einsatz waren, lässt sich an den angemeldeten Funkgeräten erkennen, das waren an die siebzig. "Das Trainerteam hat einen Wahnsinns-Job gemacht, die ganzen Serviceleute, die Technologieabteilung, die Physiotherapeuten und Athletiktrainer. Wir haben uns wohlgefühlt, als gesamtes Team haben wir das gut auf die Reihe gebracht und die Athleten haben das mit ihren Medaillen auch gedankt."