Weltmeisterin Lisa Hauser hat die Olympia-Medaillenränge auch im Massenstart verpasst. Die Tirolerin landete am Freitag in Zhangjiakou bei schwierigen Bedingungen im abschließenden 12,5-Kilometer-Bewerb auf Platz elf. Die Vierte des Sprints hatte nach vier Strafrunden und einem Sturz deutlichen Rückstand auf die Podestplätze und musste anschließend wegen einer Verletzung am Ellbogen behandelt werden. Katharina Innerhofer landete mit sechs Fehlschüssen auf Rang 14.
Den Titel sicherte sich die Französin Justine Braisaz-Bouchet, die klar vor den Norwegerinnen Tiril Eckhoff und Marte Olsbu Röiseland triumphierte. Für Röiseland war es die bereits fünfte Medaille in China (3 x Gold, 2 x Bronze). Das Toptrio verzeichnete jeweils vier Fehlschüsse. Im Anschluss stand der Massenstart der Männer mit Simon Eder und Felix Leitner auf dem Programm, sie haben im letzten Bewerb aber nur Außenseiterchancen auf die erste österreichischen Biathlon-Medaille bei diesen Spielen.
Hauser von Teamarzt Unterkofler erstversorgt
Hauser blieb ein Jahr nach ihren zwei ersten WM-Einzelmedaillen ein weiteres Edelmetall bei einem Großereignis verwehrt. Bei einem Sturz in einer Abfahrt vor dem zweiten Schießen stürzte sie mit dem linken Arm auf ihr Gewehr. "Ich habe das Rennen noch irgendwie durchgebracht, auch wenn ich Schmerzen hatte, aber im Ziel ist dann alles ein bisschen zu viel geworden", sagte Hauser in einer ersten Reaktion. "Es wird alles wieder, es ist nur eine Prellung. Ich hoffe, dass ich zu den nächsten drei Weltcupstationen anreisen kann." Die Tirolerin wurde von Teamarzt Bernhard Unterkofler im Olympischen Dorf erstversorgt, ihr Arm wurde ruhig gestellt.
Während die im Weltcup regelmäßig ganz vorne mitmischende Tirolerin bei den Winterspielen nicht ihre Topleistungen abrufen konnte, gelang Innerhofer das in China. Die Salzburgerin war nach einem "brutalen" Rennen dementsprechend zufrieden. "Die Spiele haben richtig Spaß gemacht, es ist richtig cool, dass mir die besten Ergebnisse beim Höhepunkt gelungen sind", so die gute Läuferin.
Innerhofer sprach von "Chaos pur"
Innerhofer kämpfte lange um einen Top-Sechs-Platz mit, wartete im letzten Stehend-Schießen aber auf ein Windloch – das nicht kam. "Es hat mich herumgeweht wie eine Windfahne", sagte die 31-Jährige über die Bedingungen am Schießstand. "Ich bin viel zu lange gestanden, ich hätte sie einfach rausschießen müssen. Aber man weiß es nicht, es hätte auch aufgehen können. Je länger ich gestanden bin, desto schwieriger ist es geworden", so Innerhofer, die auch von "Chaos pur auf der ersten Runde" und spiegelglatten Abfahrten sprach.
Zusätzlichen Druck habe sie aufgrund ihrer aussichtsreichen Position nicht verspürt, meinte sie. "Ich fühle mich eigentlich immer richtig wohl, wenn ich vorne dabei bin. Das mag ich lieber, da bin ich lockerer als wenn ich irgendwo hinten nach bin."