Die Jury hat das frühe Scheitern der österreichischen Ski-Crosserinnen und den Sieg der schwedischen Favoritin Sandra Näslund zur Randnotiz gemacht. Näslund gewann am Donnerstag bei den Olympischen Winterspielen in Peking vor der Kanadierin Marielle Thompson und – wie alle vier Finalistinnen annahmen – der Schweizerin Fanny Smith, Vierte wurde die Deutsche Daniela Maier. Was sich als falsch herausstellen sollte.
Das Kampfgericht hatte nämlich andere Ideen: Es folgte eine ausführliche Überprüfung des Finalrennens, die auch den im Zielraum frierenden Athletinnen offensichtlich unverständlich war. Schließlich wurde die Deutsche Maier zur Bronzemedaillengewinnerin erklärt. Sie nahm die Entscheidung kopfschüttelnd auf: "Das ist unfair", sagte sie und tröstete ihre Schweizer Konkurrentin.
Die Jury stieß sich an einer Szene beim Zielsprung: Smith stellte, um eine Kollision mit Thompson zu vermeiden, ihren linken Ski heraus, was Maier ins Straucheln brachte. Andere Möglichkeiten hätte Smith kaum gehabt, und so sahen das – ihren Reaktionen nach zu urteilen – auch die Beteiligten. Gleichzeitig steht fest: Österreichs Ski-Cross-Frauen bleiben bei Olympia medaillenlos. Andrea Limbacher (11.) und Katrin Ofner (12.) schieden jeweils als Laufdritte im Viertelfinale aus, Christina Födermayr (22.) erwischte es bereits im Achtelfinale.
"Zum Schmeißen, komplette Enttäuschung", lautete Ofners emotionales Fazit nach dem Nackenschlag. "Es zipft mich voll an, ich bin wirklich total grantig. Ich habe gewusst, dass viel mehr drin ist und bin über den Ausgang einfach extrem enttäuscht."