Österreichs Nordische Kombinierer haben die Medaillenränge im olympischen Großschanzen-Bewerb knapp verpasst. Lukas Greiderer, der Dritte der ersten Konkurrenz, musste die Rivalen ebenso wie Johannes Lamparter im Finish ziehen lassen und belegte mit 11,8 Sekunden Rückstand unmittelbar vor seinem Teamkollegen (18,0) den fünften Rang. Im Sprint um Gold setzte sich der Norweger Jörgen Graabak 0,4 Sekunden vor seinem Landsmann Jens Luraas Oftebro und Akito Watabe (JPN/0,6) durch.
Während Graabak zu seiner zweiten Goldmedaille in diesem Bewerb nach 2014 und seiner insgesamt dritten skatete, fiel Weltmeister Lamparter, der auf dem Weg zu Edelmetall zu sein schien, in der entscheidenden Phase des 10-km-Langlaufs zurück. Der 20-Jährige war als Führender in die letzte Runde gegangen, hatte sich bei minus 19 Grad bei der Aufholjagd nach dem Spitzentrio aber zu sehr verausgabt. Als die Norweger heranflogen, hatte Lamparter nichts mehr entgegenzusetzen.
"Das ist echt bitter. Wahrscheinlich habe ich etwas zu früh attackiert, aber ich musste zuvor das Loch nach vorne schließen. Mir hat es dann den Stecker gezogen", sagte der Weltcup-Führende. Nach sieben Podestplätzen im Weltcup ging er beim Olympia-Debüt leer aus. "Es tut weh, ohne Einzelmedaille, aber ich bin ja erst 20", meinte Lamparter und resümierte: "Olympia ist nicht das Gleiche wie der Weltcup."
Greiderer wieder bester Österreicher
Der Achte des Springens musste vor dem Ziel auch noch seinen Teamkollegen Greiderer vorbeilassen, der seinerseits aber den Coup der Normalschanzen-Konkurrenz nicht zu wiederholen vermochte. Denn Watabe und der Deutsche Ersatzmann Manuel Faißt (+3,3), die zur Spitzengruppe gehört hatten, kamen deutlich vor Greiderer ins Ziel. 11,2 Sekunden fehlten auf ein zweites ÖOC-Edelmetall. "Es war mega-hart, so kalt, dass man gar nichts mehr spürt", sagte der 28-Jährige. "Aber es ist super gegangen. Immer Top drei bei Olympia, das ginge auch nicht. Ich bin zufrieden." Der Elfte nach dem Springen, meinte, er habe versucht, mit den Norwegern mitzuhalten. "Aber die waren so stark, Hut ab vor ihrer Leistung."
Franz-Josef Rehrl, als Sechster der beste ÖOC-Springer, als Gesamt-Elfter (+1:08,9) und Mario Seidl als 13. (1:15,2) sorgten für ein mannschaftlich gutes ÖOC-Abschneiden. Die Hoffnungen gelten nun dem Teambewerb am Donnerstag. "Es geht einiges, ich blicke dem zuversichtlich entgegen", meinte Greiderer.
Jarl Magnus Riiber war am Tag nach seiner Entlassung aus der Quarantäne mit 142 m der klar beste Springer, doch in der Loipe tat sich der 24-Jährige nach eineinhalb Wochen ohne Laufen schwer. Vor dem Ende der ersten Runde verlief sich der Norweger auch noch und büßte rund die Hälfte seines Vorsprungs von 44 Sekunden ein. Schließlich musste er nach 8,5 km auch das Spitzentrio zu diesem Zeitpunkt mit Lamparter ziehen lassen und wurde Achter (+39,8).