Körperlich, sagt Teresa Stadlober, ist sie vor der Saison insgesamt stärker geworden und diese Kraft will sie heute in die Loipe übertragen – mit Doppelstockschub und Diagonalschritt. Trotz Bronze im Skiathlon bleibt sie bescheiden, spricht von den Top zehn. "Wenn alles passt, kann es ein gutes Ergebnis geben, klassisch läuft sie sehr gut", sagt Vater Alois Stadlober. Dennoch liegt der 29-Jährigen der Einzelstart, das Rennen gegen die Uhr, nicht. Sie ist lieber im direkten Duell des Massenstarts. "Da ist sie eine Kämpferin. Beim Einzel erwischt sie oft einmal das Tempo nicht richtig", sagt Alois Stadlober, "da holt sie manchmal nicht alles heraus, aber auf dieser schwierigen Strecke sollte es passen."

Wenn das Gelände nicht richtig schwer ist, wird sie oft zu spät schneller. "Da hat sie ihre Kapazitäten noch nicht ausgeschöpft." Die schwierige Strecke ist da ein Vorteil – die Anstiege sind lang und hart, es muss dosiert am Limit gelaufen werden. "Sie hat noch ein schnelles Training absolviert und da gesehen, dass sie die Oberschenkel spürt und rausnehmen muss, wenn sie zu schnell hineingeht."

Bronze war ein Doppelstockschub für die Motivation

Die Motivation erhielt mit Bronze noch einen Doppelstockschub. "Im Olympischen Dorf ist viel Betrieb und es gratulieren ihr viele Leute und freuen sich mit. Einige davon kennt sie gar nicht", erzählt der Vater. Die Medaille hätte zwar Druck herausgenommen, "aber der ist im Sport ohnehin immer da. Es geht wieder bei null los."

Mit Fortdauer der Spiele wird es tagsüber in China etwas wärmer. Waren es beim Auftakt gut 15 Grad minus, sollen es beim Start heute "nur" minus fünf sein. Das schlägt sich auch in der Materialwahl nieder. Rund 40 Paar Ski hat Stadlober in ihrem Pool, dem Skipark. "Man muss beim Aufbau eines Skiparks die Kontrolle behalten, welche Ski, bei welchen Bedingungen gut funktionieren", sagt Gerhard Urain, Leiter Rennlauf Nordisch bei Ausrüster Fischer. "Wenn sich dann im Laufe der Saison herausstellt, dass da noch Lücken sind, werden bei Bedarf Ski nachgeliefert, oder auch welche zurückgegeben, wenn diese nicht in den Skipark passen." Beim Skiathlon hat Stadlober etwa einen neuen Skatingski verwendet. Drei Paar haben die Servicemänner für heute mit Steigwachs präpariert. "Sie testet vor dem Rennen mit zwei Betreuern die Ski. Die Entscheidung, welchen sie nimmt, trifft Teresa aber selbst", sagt der Vater.