Zwei Tage musste Manuel Fettner warten, ehe er seine auf der Normalschanze eingeflogene Silbermedaille überreicht bekam. "Es war ein sehr emotionaler Moment. Und nein, ich habe es nicht geschafft, trockene Augen zu behalten", schmunzelte der 36-Jährige, der den gestrigen Ruhetag dazu nützte, sich die Snowboard-Bewerbe anzuschauen. "Es war lässig, einmal aus dem olympischen Dorf rauszukommen. Und dann gab es auch noch Gold und Silber für Österreich. Was will man mehr?"
Mehr wollte Fettner im Mixed-Team-Bewerb, wo es nach mehreren Disqualifikationen (darunter auch die Streichung eines Sprungs von Daniela Iraschko-Stolz) nur für Platz fünf gereicht hat. "Es war für mich ein schwieriger Wettkampf. Alle haben mir vorher nochmals gratuliert, da konnte ich mich kaum auf das Springen konzentrieren." Und zu den Disqualifikationen: "Es ist gut, wenn kontrolliert wird, wir wollen ja einen fairen Wettkampf."
Als nächster Bewerb steht am Samstag die Großschanzen-Konkurrenz auf dem Programm. "Da können 20 Springer gewinnen und ich bin einer davon", sagt Fettner, der damit gerechnet hat, eine Medaille mit nach Hause zu nehmen. "Aber ehrlich gesagt eher im Teamspringen." Gefragt nach Land und Leuten in China meint der Tiroler: "Sie sind hier alle ein wenig wie Roboter und sehr unflexibel. Als ich nach dem Einzelspringen um 23.30 Uhr zurück ins Dorf wollte, wollte mich der Busfahrer nicht mitnehmen, weil die Einstiegsstelle nicht korrekt war. Da habe ich mich vor den Bus auf die Straße gesetzt, bis er mich endlich einsteigen lassen hat."