Jubeltag für Österreichs Snowboarder im olympischen Parallel-Riesentorlauf: Benjamin Karl erfüllte sich am Dienstag im "Secret Garden" in Zhangjiakou sensationell mit 36 Jahren seinen Lebenstraum und holte Olympiagold. Im Finale bezwang er den Slowenen Tim Mastnak. Karl komplettierte damit seinen olympischen Medaillensatz nach Silber 2010 und Bronze 2014. Der gebürtige Niederösterreicher und Wahl-Osttiroler ist unter anderem auch fünffacher (Rekord-)Weltmeister.

"Das ist ein Lebensprojekt. Geil. Ich liebe solche Heldengeschichten, ich bin auch ein Marvel-Fan", freute sich der empotionale Karl unter Tränen im ORF-TV-Interview und spielte damit auch auf den kurzfristigen Wechsel seines Boards an. "Ich habe solche Entscheidungen immer vom Herzen getroffen. Und wenn ich das Gefühl habe, dass etwas schneller ist - wann, wenn nicht jetzt?"

Triumph war von sehr langer Hand geplant

"Olympiasieger zu werden, habe ich mir als Zehnjähriger auf meinen Zettel geschrieben", erzählte Karl. "Zweiter oder Dritter zu werden, ist auch schön, aber Olympiasieger ist noch einmal etwas anderes", so Karl.

Karl, der mit der Tochter des Ex-Alpin-Skiläufers Werner Grissmann, Nina, verheiratet ist, hatte sich im Viertelfinale gegen seinen Landsmann Alexander Payer (wurde 8.) durchgesetzt, während sich Andreas Prommegger dem Italiener Roland Fischnaller beugen musste. Karl rächte Prommegger, der schließlich Sechster wurde, und schlug auch Fischnaller. Die Qualifikation als einziger des ÖSV-Sextetts nicht geschafft hatte Lukas Mathies als 23.