Die eine schied im Riesentorlauf schon nach fünf Toren aus, die andere kam über Platz 14 nicht hinaus. Die Rede ist von Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova. Beide gehen morgen um 3.15/6.45 Uhr als große Gold-Favoritinnen in den Slalom. Vlhova gewann in diesem Winter fünf der sieben Torläufe, die US-Amerikanerin schaffte zwei Erfolge. Drei Mal war sie Zweite hinter der Slowakin. Ein Rennen verpasste sie wegen einer Corona-Infektion. Ob der Torlauf wirklich nun zu einem Duell zwischen den beiden Damen wird, entscheidet auch der Schnee. Während Shiffrin im Riesentorlauf von "genialen Bedingungen" sprach, hatte Vlhova viel aufzulösen: "Ich bin mit den Bedingungen gar nicht zurechtgekommen."

Vlhova hat in dieser Saison alles dem Slalom untergeordnet, holte sich überlegen die kleine Kristallkugel, hatte die auch als "großes Saisonziel" bezeichnet. Daher wiegt die Last der erwarteten Goldmedaille auf ihren Schultern wesentlich schwerer als auf jenen von Shiffrin. Die US-Amerikanerin hat danach noch in der Kombination, in Super-G und eventuell sogar in der Abfahrt Medaillenchancen. Ihre Gegnerin wohl nur in der Kombination – und dort auch nur, wenn es im Slalom wirklich klappt. Noch einen großen Vorteil hat "Mika": Sie hat bereits Olympiagold von Sotschi 2014 zu Hause liegen: "Das ist richtig, aber schon lange her. In den USA zählen nur die Ergebnisse vom Hier und Jetzt."

Olympisches Slalom-Gold, das gab es für Österreich bisher erst einmal in der Geschichte: Petra Kronberger triumphierte 1992 in Albertville. Vor vier Jahren überraschte Katharina Gallhuber mit Bronze in Südkorea. Sie ist auch morgen wieder im Team, schaffte aber in diesem Winter noch nie den Sprung auf das Podest: "Aber meine Form wies in den Rennen vor den Spielen klar nach oben. Zu den Medaillenanwärterinnen rechne ich mich aber sicher nicht." Dazu sollte, geht es nach den Saisonresultaten, Katharina Liensberger zählen. Doch die Vorarlbergerin lieferte im Riesentorlauf eine Performance ab, die nicht auf viel hoffen lässt.

Die 24-Jährige fand für den aggressiven Schnee nicht die richtige Abstimmung, konnte daher auch nie die gewollte Linie fahren. Daher rauschte auch sie gleich ab, um das richtige Material für den Slalom zu finden. Auch wenn es im Riesentorlauf, nach Platz zwei im 1. Lauf, für Katharina Truppe am Ende nur "Blech" als Vierte gab, geht die Kärntnerin mit dem nötigen Selbstvertrauen in den Stangenwald: "Die Verhältnisse und der Schnee taugen mir hier. Ich bin optimistisch." Als Vierte schickt der ÖSV Katharina Huber ins Rennen. Von ihr darf man keine Wunderdinge erwarten.