Völlig ausgelaugt und fertig stand Sara Hector nach dem Damen-Riesentorlauf im Ziel der „Ice River“-Strecke. Es dauerte einige Sekunden, ehe die Schwedin realisiert hatte: Ich bin Olympiasiegerin. Bis sie ihr größtes Ziel erreichen konnte, hatte sie einige schwere Stunden zu überstehen und das hatte nur bedingt mit dem Rennen zu tun. "Ich war so nervös, habe nur wenig geschlafen in den vergangenen Tagen, dazu war mir in den Stunden vor dem Riesentorlauf nur schlecht. Ich wollte den ganzen Tag nur kotzen", stellte die 29-Jährige nach dem Triumph im ORF-Interview fest.
Für die vierfache Saiosonsiegerin ging mit dem Erfolg "ein Lebenstraum in Erfüllung. Viele Jahre habe ich so hart gearbeitet, lange Zeit, ohne dass der Aufwand vom Erfolg gekrönt wurde. Erst in dieser Saison konnte ich mein Leistungspotential fast immer abrufen. Jetzt fällt mir ein großer Stein vom Herzen". Der wird immens groß gewesen sein, stand ihre Karriere doch genau vor zehn Jahren kurz vor dem Ende. Da erlitt die Schwedin, damals noch Speed-Spezialistin, bei einem Sturz schwere Gesichtsverletzungen. Sie konnte zwar die die körperlichen Verletzungen relativ schnell überwinden, doch die Psyche spielte noch lange nicht mit. Es dauerte Jahre, ehe sie wieder ohne Angst am Start stehen konnte.
Mit großen Erwartungen am Start stand auch Petra Vlhova. Am Ende reichte es für die Slowakin nur zu Platz 14: „Ehrlich gesagt bin ich überhaupt nicht zufrieden. Ich habe mit den Bedingungen wirklich zu kämpfen, habe in beiden Läufen den Rhythmus nicht gefunden. So ist es jetzt leider. Den heutigen Tag muss ich vergessen. Ab morgen beginnt die Vorbereitung auf den Slalom.“