Wie kann jemand so sehr vom Pech verfolgt werden? Vor den letzten Olympischen Spielen wurde Sabine Schöffmannaufgrund einer schweren Verletzung zum Zuschauen verdammt.Jetzt das Olympia-Aus wegen Schwankungen des Ct-Werts. "China hat seine eigenen Spielregeln. Es sind leider immer Schwankungen drin. Es ist Teil dieser Spiele, dass es diese Gefahr gibt, aber natürlich hätte ich nicht damit gerechnet, dass es mich betrifft. Ich habe alle Maßnahmen erfüllt und alles gemacht, was ich tun konnte, aber gegen schwankende Resultate aus dem Labor bin ich machtlos", zeigt sich die Kärntnerin trotz dieser Umstände äußerst gefasst.
Bereits in den letzten Jahren hatte sie immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen. 2018 der Schockmoment: Die Kärntnerin zog sich in Bansko einen Schien- und Wadenbeinbruch sowie Bänderverletzungen zu – das bedeutete das Aus für die Spiele. Zwei Jahre später erlitt Schöffmann bei einem Trainingssturz ein Schädel-Hirn-Trauma. Direkt nach dem Sturz hatte sie zwei Krampfanfälle, wurde intubiert und in den Tiefschlaf versetzt. An sechs Stunden konnte sie sich nicht erinnern.
"Ist bröckerlweise alles auf mich eingeprasselt"
"Es ist sehr schade. Ich konnte es noch nicht einsortieren. Es ist so bröckerlweise auf mich alles eingeprasselt, von dem her ist es für mich etwas leichter zu verarbeiten, denn vor vier Jahren ist es ja so abrupt beendet worden. Es war natürlich ein Auf und Ab in den letzten 48 Stunden und die Hoffnung war immer da. Doch diese Unsicherheit hat schon an mir genagt", gesteht die 29-Jährige, die nun ins Quarantäne-Hotel gebracht wurde. "Das Schlimme ist, dass ich bereit wäre. Ich fühle mich gut. Ich hoffe, dass es mein Freund Alex Payer am Dienstag im Rennen ausblenden kann. Ich gebe ihm jede Unterstützung, so gut ich kann", meint die Siegerin von Scuol, die verriet, "dass der Papa, als ich klein war, immer gesagt hat, ist schon passiert, nicht so schlimm. Ich erinnere mich gerade daran", sagt Schöffmann, die das Olympiagefühl trotzdem gespürt hat. "Ich war bei der Eröffnungsfeier im Olympischen Dorf, ich war dabei. Aber ich habe auch gesehen, dass es in China schon ziemlich grenzwertig war."
Ob Schöffmann bereits am Donnerstag mit dem ÖSV-Team die Heimreise antreten kann, ist derzeit noch unklar. "Ich hoffe, dass der Wert schnell raufgeht, dass ich in Ruhe heimfliegen kann. Auf jeden Fall hatte ich bereits einige Challenges in meinem Leben und ich fühle mich bereit auch diese Situation zu meistern. Und vielleicht hole ich dieses Rennen irgendwann mal nach. Das Schönste war mich heuer sowieso der Teamsieg mit Alex auf der Simonhöhe. Das war ein Erlebnis, dass sich genauso nicht mehr wiederholen wird."