Aller Anfang ist schwer. Das gilt auch für die deutsche Skirennfahrerin Kira Weidle. Die WM-Zweite in der Abfahrt war von der langen Anreise nach China offenbar so geschlaucht, dass sie für den Transport ins olympische Dorf den falschen Bus genommen hat. Statt in den Bergen in Yanqing ist Weidle in der Athleten-Unterkunft in Peking gelandet. Doch die 25-Jährige nahm es mit Humor. "Geschafft!!!", ließ sie später ihre Follower auf Instagram wissen und postete ein Foto ihres Hotelzimmers.

Schrecksekunde für die Deutschen im Sliding Centre in Yanqing: Die viermalige Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger ist im Abschlusstraining am Sonntag gestürzt. Nach zuvor vier Bestzeiten patzte die Deutsche im fünften Trainingslauf in Kurve 13 der anspruchsvollen Bahn, blieb aber unverletzt. Am Ende hatte sie fast vier Sekunden Rückstand auf ihre Landsfrau Julia Taubitz, die im fünften Lauf Bestzeit fuhr. Im letzten Trainingslauf gelang Geisenberger dann aber prompt wieder die Bestzeit.

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Den Abfahrern in Yanqing machen nicht nur Wind und Wetter zu schaffen, sondern auch die Verpflegung. Deutschlands Männer-Bundestrainer Christian Schwaiger beschwerte sich, dass es keine warmen Mahlzeiten gibt. "Das Catering ist sehr fragwürdig, weil es eigentlich kein Catering ist", sagte er. Es gebe lediglich Chips, ein paar Nüsse und Schokolade. "Das zeigt einen mangelnden Fokus auf den Hochleistungssport", so Schwaiger. Das US-Ski-Team hat sich unterdessen offenbar besser auf die Verhältnisse vorbereitet und Pastabeutel mitgebracht. Ein bisschen heißes Wasser, und fertig ist die warme Mahlzeit.

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Der Hit der Olympischen Spiele ist bisher das Maskottchen "Bing Dwen Dwen". Der Panda ist dermaßen gefragt, dass das Merchandising nicht mit der Produktion der Stoff-Maskottchen nachkommt. Vor einem Flagship-Store in Peking bildeten sich stundenlange Schlangen. Verantwortlich für den Mangel sollen laut dem Organisationskomitee die Feierlichkeiten für das chinesische Neujahr sein, zu denen die Produktionsbetriebe geschlossen waren. "Wir koordinieren uns nun mit den Fabriken, um den Nachschub an 'Bing Dwen Dwens' zu erhöhen", sagte ein Sprecher des Komitees.

Noch populärer als das Maskottchen ist Japans Eiskustlaufstar Yuzuru Hanyu. Bisher vor der Öffentlichkeit versteckt, wurde nun aber bestätigt, dass Hanyu bereits in Peking weilt. Das hat einen Boom auf der chinesischen Social Media-Plattform Weibo ausgelöst, wo Hanyu "Bing Dwen Dwen" als meistgesuchten Begriff abgelöst hat.

Die Menschenrechtssituation ist bei den Olympischen Spielen in China immer ein Thema. Dass aber ausländische Athleten davon betroffen sind, würden Beobachter eher nicht vermuten. Finnlands Eishockey-Cheftrainer Jukka Jalonen hat jetzt aber China beschuldigt, die Menschenrechte seines Spielers Marko Anttila nicht zu respektieren. Anttila, vor 18 Tagen Covid-positiv getestet, sei nicht mehr infektiös, werde dennoch weiter in Isolation gehalten. Er bekomme kein gutes Essen und leide unter immensem mentalem Stress.

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Vor dem Haupteingang eines Olympia-Hotels in Zhangjiakou waren in den vergangenen Tagen aufwendige Rangiermanöver zu beobachten. Die Shuttle-Busse, die Teammitglieder und Journalisten zu den Sportstätten bringen, hatten es nicht leicht, auf dem Hof mit beschränktem Platzangebot zu wenden. Die Veranstalter und örtlichen Behörden schufen nun Abhilfe. Als ein Busfahrer am Sonntagmorgen (Ortszeit) mal wieder Schwierigkeiten hatte, wies ihn ein Polizist zu neuem Fahrverhalten an. Statt durch einen engen Kreisverkehr zu fahren, sollte er einfach gerade drüber brettern. Gesagt, getan. Den Spuren im Schlamm nach zu urteilen, war der Fahrer nicht der Erste, der diese Anweisung erhielt.