Österreich hat die zweite Medaille bei den Olympischen Winterspielen im Gepäck. Manuel Fettner gewann im Skispringen auf der Normalschanze sensationell Silber. Der frischgebackene Olympiasieger heißt Ryoyu Kobayashi - der Saison-Dominator aus Japan landete nach dem Sieg bei der Vierschanzentournee seinen nächsten großen Coup. Bronze geht an den Polen Dawid Kubacki (POL).
Manuel Fettner flog nach starken Leistungen im Training nach 102,5 Metern mit dem besten Finalsprung (104 Meter) vom fünften Rang zu seinem ersten Einzel-Edelmetall. Es war Österreichs erste olympische Medaille auf der Normalschanze seit 2010. In Vancouver hat sich damals Gregor Schlierenzauer zum dreifachen Olympiasieger (Normal-, Großschanze und Team) gekürt.
"Kann gar nicht wirklich ein Interview geben"
"Ich bin ehrlich gesagt ziemlich sprachlos. In meinem Kopf ist jetzt komplette Achterbahnfahrt. Jetzt im zweiten Durchgang habe ich meinen besten Sprung zusammengebracht. Die Medaille bedeutet mir generell sehr viel, sonst hätte ich auch nicht weitergemacht. Ich kann jetzt gar nicht wirklich ein Interview geben", sagte ein gerührter Fettner.
Die Medaille des 36-Jährigen löste auch im restlichen ÖSV-Team pure Erleichterung aus. "Ich habe eine Riesenfreude, der alte Hund ist unglaublich. Der zweite Sprung war von einem anderen Stern. Wenn du eine Medaille holen willst, muss einfach alles passen. Das tut auf jeden Fall den ganzen österreichischen Skispringern gut", sagte etwa Stefan Kraft, der den Bewerb auf Platz 10 beendet hat.
"Der alte Mann, der da Silber macht"
Daniel Huber war seine eigene Platzierung (13.) völlig zweitrangig: "Der alte Mann, der da Silber macht - er ist unglaublich gut gesprungen. Das taugt mir so, es ist völlig wurscht, ob ich 13., 8. oder 6. werde. Vor den Spielen hat ihn keiner so richtig auf der Rechnung gehabt, aber seit er da ist, springt er wie von einem anderen Stern." Jan Hörl (19.) meinte: "Das Einzige, was mir heute so richtig taugt, ist, dass der Fetti Silber gemacht hat. Es ist so wichtig für uns als Land."