Am Tag nach Olympia-Bronze durch Teresa Stadlober hat auch Österreichs bester Distanzläufer bei den Männern aufgezeigt. Der erst 22-jährige Mika Vermeulen hat am Sonntag bei den Winterspielen auf der Skiathlon-Loipe von Zhangjiakou ein glänzendes Debüt im Zeichen der Fünf Ringe gefeiert, belegte nach je 15 km in Klassik- und Skating-Stil Rang 16. Es siegte Alexander Bolschunow vor seinem russischen Landsmann Denis Spizow (+1:11,0 Min.) und dem Finnen Iivo Niskanen (+2:00,2).

Bis zur Halbzeit und kurz vor dem Skiwechsel hielt sich Vermeulen konstant in den Top 20, danach war er für das Live-Timing unsichtbar. Der Steirer hatte offenbar Probleme mit seinem Transponder. Ungeachtet dessen hielt er sich weiterhin ausgezeichnet und in den Top 20. Mit dem Einzelbewerb über 15 km klassisch hat Vermeulen am Freitag seinen zweiten und letzten Einsatz bei diesen Spielen, danach nimmt er diese Distanz bei der U23-WM in Norwegen ins Visier.

Fraglos wird ihm sein bisher bestes Abschneiden in einem Rennen der Elite einen Boost geben. "Ich bin einfach voll happy, es war so hart ab Sekunde eins. Dass ich doch schon den Inhalt habe, obwohl ich noch relativ jung bin, dass ich da am 30er schon voll bis zum Schluss mithalten kann, gibt mir schon brutal viel Selbstvertrauen." Im Finish distanzierte er auch den Briten Andrew Musgrave, seinen Trainingspartner in der Vorbereitung. "Im Sommer ist er mir auch nicht davongelaufen."

Obwohl ihm das sonst fremd ist, sei er diesmal vor dem Start nervös gewesen. "Aber es wäre auch komisch, wenn es bei Olympia nicht so wäre." Sein Ziel sei gewesen, wegen des Windes nie alleine zu laufen. "Da muss man dann vielleicht ein Alzerl mehr investieren, auch wenn es dann noch mehr kostet in dem Moment. Aber alleine laufen ist da tödlich", meinte der Wahl-Norweger. Sonst heißt es, im Skiathlon gut aufzupassen. "Man reagiert einfach, und heute habe ich gut reagiert."

Das Ergebnis sei einfach "traumhaft. Ich habe aber gewusst, was ich drauf habe, das habe ich abrufen können. Es ist auch eine Bestätigung vom ganzen Jahr, vom Sommer. Ich weiß, ich kann die Leute fordern. Und wenn das im Wettkampf auch gelingt, bei den Olympischen Spielen noch dazu, dann ist das schon schön." Dass er sogar den großen Johannes Hösflot Kläbo (30./+9:06,0) distanziert hat, wollte Vermeulen nicht überbewerten. Der sei sicher ganz auf den Sprint fokussiert.

Die Leistung von Stadlober habe dem gebürtigen Niederländer nicht unbedingt mehr Antrieb gegeben, habe ihm aber etwas Anderes klar gemacht. "Es hat sich gezeigt, dass wir als Österreicher genauso um die Medaillen mittun. Und die Teri (Stadlober, Anm.) macht dann auch dann noch die Medaille", sagte Vermeulen, um Großes anzukündigen: "Bei den nächsten Spielen weiß man dann auch ganz genau, was das Ziel bei mir ist."