Neben den sportlichen Erfolgen bleibt Corona ein Hauptthema bei diesen Olympischen Winterspielen. Damit verbunden sind auch die immer wieder von den Athletinnen und Athleten kritisierten Quarantäne-Bestimmungen mit schlechter Verpflegung und strikten Beschränkungen in den Unterkünften.
Im russischen Olympia-Team erwischte es etwa Biathletin Valeria Vasnetsova. Sie wurde nach ihrer Einreise am 30. Jänner positiv getestet und muss ihre Zeit seither im Quarantäne-Hotel verbringen. Dort seien die Lebensumstände alles andere als gut, auf Instagram teilte sie ein Foto von ihrem unappetitlichen und offenbar täglichen Mahl: Kartoffeln, Nudeln, Fleisch und Sauce aus der Plastikbox. "Ich bekomme das jetzt seit fünf Tagen zum Frühstück, Mittag- und Abendessen. Ich habe viel Gewicht verloren und meine Knochen ragen heraus. Ich bekomme nichts anderes zu essen, ich weiß nichts über meine Corona-Tests. Ich schlafe den ganzen Tag nur, weil ich nicht einmal mehr die Kraft habe, aus dem Bett aufzustehen. Ich esse nur drei Handvoll Nudeln am Tag, weil es einfach unmöglich ist, den Rest des Essens zu essen."
In ihrem Heimatland riefen die Aussagen der Junioren-Weltmeisterin von 2016 Kritik hervor. Vierfach-Olympiasieger Alexander Tichonow zog bei "Sport24" einen harten Vergleich. "Für solche Beschwerden würde ich Vasnetsova die Zunge abschneiden. Bei Olympia 1980 lebten wir in Amerika wie in einem Gefängnis, und niemand hat sich beschwert!" Der 75-Jährige fügte noch hinzu: "Sie sorgt mit ihrem Rotz für Unruhe im Team! Man muss diese Probleme im Team klären und nicht im Internet jammern! Ihretwegen ist die Stimmung in der Mannschaft auf dem Tiefpunkt!"
Tichonow selbst ist nicht unumstritten. Gegen den ehemaligen Biathlon-Verbandschef seines Landes wurde 20 Jahre lang wegen eines vermeintlichen Mordanschlags ermittelt. 2007 wurde er sogar für drei Jahre verurteilt, bekam aber aufgrund einer Amnestie schnell die Freiheit zurück.
Auch Kritik aus Deutschland
Die russische Biathletin war mit der Kritik an den Bedingungen in Quarantänehotel längst nicht alleine. Der deutsche Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig hatte vor allem die Umstände in der Quarantäne beim Nordischen Kombinierer Eric Frenzel als "unzumutbar" bezeichnet. Frenzel war am Donnerstag bei seiner Ankunft positiv getestet worden und hatte nach Nachtests am Freitag in ein Isolationshotel umziehen müssen.
Der deutsche Athlet sprach später aber von einer deutlichen Verbesserung der Lage. "Ich bin jetzt seit zwei Tagen hier im Hotel und habe glücklicherweise alles, was ich so brauche. Ich habe Möglichkeiten, Sport zu machen, und das Essen passt soweit. Ich muss jetzt geduldig bleiben, die Covid-Werte gehen glücklicherweise auch in die richtige Richtung. So hoffe ich, bald hier rauszukommen", sagte Frenzel in einer Videobotschaft an den TV-Sender Eurosport.